Spitznamen und Kinderreime

Bouzonville/Merzig-Wadern/Kreis Saarlouis. Die Zahl der Jahreskalender wird stets größer. Dazu gehören auch die verschiedensten Formen von Heimatblättern. "Gau un Griis", die Vereinigung zur Erhaltung und zur Förderung der moselfränkischen Sprache, hat in bewährter Form den "Muselfränkischen Kalenner 2011" vorgelegt

 Der Bürener Kohlenhändler A. Wiesen lässt seine auf dem Bahnhof Büren-Itzbach abgeladenen Kohlen auf der großen Waage des Gasthauses "Zur Bahn" verwiegen. Foto: Erhard Grein

Der Bürener Kohlenhändler A. Wiesen lässt seine auf dem Bahnhof Büren-Itzbach abgeladenen Kohlen auf der großen Waage des Gasthauses "Zur Bahn" verwiegen. Foto: Erhard Grein

Bouzonville/Merzig-Wadern/Kreis Saarlouis. Die Zahl der Jahreskalender wird stets größer. Dazu gehören auch die verschiedensten Formen von Heimatblättern. "Gau un Griis", die Vereinigung zur Erhaltung und zur Förderung der moselfränkischen Sprache, hat in bewährter Form den "Muselfränkischen Kalenner 2011" vorgelegt. Der in deutscher und französischer Sprache und Mundart "grenzüberschreitend" gestaltete Kalender hat seine Spitzenstellung behalten. Der Preis ist nur geringfügig auf fünf Euro erhöht worden. Das Titelbild zeigt einen vierspännigen Heuwagen, der nur einem "dicken" Bauern, so nannte man einen reichen Bauern, gehört haben kann. Auf den zwölf Monatsblättern werden Fotografien lothringischer und saarländischer Orte gezeigt.

Aus dem Landkreis Saarlouis sind in dem Kalender vertreten: Saarlouis (Sarrelouis) mit der Kleinbahn um 1900 auf dem Großen Markt, Fürweiler (Ferrweiler) mit einem Bild vor der früheren Gaststätte Jakob Scholtes, Siersburg mit dem Gespann eines Kohlenhändlers auf der Waage des ehemaligen Gasthauses "Zur Bahn" in Büren (Bieren) und Berus (Bäres) mit einem landwirtschaftlichen Hof.

Bei den einzelnen Orten sind auch die Spitznamen der Bewohner angegeben, die sich nicht immer schmeichelhaft darstellen, wie beispielsweise "Ferrweiler Lénsenschésser", "Saarloujer Buleen" , oder "Bäresser Eseln". Alle Ortsnamen sind in Mundart, Französisch und Deutsch festgehalten. Ein Beispiel hierfür: "Drei Haiser, Trois Maisons, Drei Häuser" in der Gemeinde Wéllingen/Villing. Ausschließlich in Mundart sind die einzelnen Monatstage und die Feiertage, so auch "Chréschdach" für den ersten Weihnachtstag und "Silweschter" für das Jahresende.

Seltenheitswert besitzt eine alte Postkarte, die am 29. Mai 1907 bei der Bahnpost im Personenzug Busendorf - Dillingen aufgegeben und noch am gleichen Tag in St. Johann (später Saarbrücken) zugestellt wurde. Bei "Portraits" sind auch Bauern vom Merziger Saargau vertreten. Eine Sonderseite befasst sich mit der früheren Methode, Kartoffeln auszumachen. "En de Grompern" nannte man dies.

Zu jedem Monat gibt es auch einen Kinderreim mit deutscher und französischer Übersetzung. Auf dem Schlussblatt wird auf die ebenfalls von "Gau un Griis" herausgegebene Zeitschrift "Paraple" hingewiesen. Zum Titel "Rääsen, reisen" gibt es Beiträge von Marlies Böhm (Dillingen), Harald Ley (Saarlouis-Picard), Gérard Carau (Beckingen) und von Manfred Moßmann aus dem Hochwald.

Der Mundartkalender 2011 ist zum Preis von fünf Euro bei allen Saarlouiser und Dillinger Buchhandlungen, bei Bock & Seip in Merzig, im Rathaus Siersburg, bei Schreibwaren Theobald in Siersburg und beim Heimatverein Rehlingen erhältlich.

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