Spitzensportler mischen sich unter die Fans

St. Wendel. Am frühen Nachmittag sind etwa rund 700 begeisterte Leichtathletik-Freunde beim World-Class-Meeting im St. Wendeler Sportzentrum. Aus einer Traube von jungen Autogrammjägern ragt der polnische Olympiasieger aus dem Jahre 2008 im Kugelstoßen, Tomasz Majewski, wie ein Kirchturm heraus. Wegen ihm steht der gebürtige Pole, Adam Nowak, der seit 17 Jahren in St

 Die Sportler des World-Class-Meetings in St. Wendel nahmen sich fernab der Wettbewerbe auch Zeit für die Autogrammwünsche ihrer großen und kleinen Fans. Foto: Rolf Ruppenthal

Die Sportler des World-Class-Meetings in St. Wendel nahmen sich fernab der Wettbewerbe auch Zeit für die Autogrammwünsche ihrer großen und kleinen Fans. Foto: Rolf Ruppenthal

St. Wendel. Am frühen Nachmittag sind etwa rund 700 begeisterte Leichtathletik-Freunde beim World-Class-Meeting im St. Wendeler Sportzentrum. Aus einer Traube von jungen Autogrammjägern ragt der polnische Olympiasieger aus dem Jahre 2008 im Kugelstoßen, Tomasz Majewski, wie ein Kirchturm heraus. Wegen ihm steht der gebürtige Pole, Adam Nowak, der seit 17 Jahren in St. Wendel wohnt, an der Barriere. "Ich bin nicht so der Leichtathletikfreund, aber wenn ein so bekannter Sportler aus meinem Heimatland hier herkommt, muss auch ich kommen", sagt Nowak. Günter Natus ist fast der Letzte, für den Majewski noch eine Autogrammkarte übrig hat. "50 Karten habe ich heute eingesteckt und gleich sind alle weg", berichtet der turmhohe Hüne. In Polen sei dies ebenfalls normal. So offen, herzlich und kontaktfreudig wie Majewski zeigen sich alle Athleten. "Sie fühlen sich in St. Wendel einfach sehr wohl", teilt Boris Henry, der Berater der Stadt mit. Rolf Mayer aus Idar-Oberstein, selbst 40 Jahre aktiver Kugelstoßer, staunt nicht schlecht: "Wahnsinn, wie schnell diese Athleten ihre massigen Körper drehen können." Etwas aus der Distanz beäugt Horst Stoll von seinem Sitzplatz auf der neu überdachten Tribüne gleich zwei laufende Wettbewerbe. Zu seiner linken Seite steht der Hammerwurf an, rechts wird die Kugel gewuchtet. "Was die Leichtathletik anbelangt, gefällt mir jede Disziplin", meint Stoll. Kein Wunder, früher war er als Mehrkämpfer aktiv. Linda Thompson und Hannah Schopper vom TV St. Wendel strahlen über das ganze Gesicht. Am Samstag wurden beide Saarlandmeisterinnen in den Altersklassen W13 und W15. Linda siegte im Dreisprung, Hannah im Weitsprung. Jetzt sind sie als Kampfrichterinnen eingesetzt. Mit insgesamt 40 Leuten ist der TV. St. Wendel im Einsatz, weitere 20 Helfer stellt die Stadt zum Gelingen des Werfer-Meetings. Stadionsprecher Klaus Lambert guckt von seiner Position aus noch dem abgefeuerten Speer von der zweifachen Vizeweltmeisterin Christina Obergföll hinterher. Im nächsten Moment hört man seine Stimme schon euphorisch kommentieren: "Das war ein super Wurf". Obergföll hüpft, springt und jubelt wie auf einer Tanzfläche zwischen den sportlichen Konkurrenten umher. Und alle Zuschauer spenden ihr Beifall."Das sind einfach ganz tolle Momente, die man ja sonst nur bei Fernsehübertragungen miterleben kann", so Andrea Schmidt aus Steinwenden bei Ramstein. Ihr gefällt der ganz enge Kontakt zu den Sportlern. "Für mich sind selbst die Momente, wenn sie sich konzentrieren spannend", schildert sie. Diese Momente hautnah dem Publikum präsentieren, das wollen die Organisatoren auch in den kommenden Jahren. Laut Bürgermeister Klaus Bouillon soll das World-Class-Meeting für die nächsten Jahre fester Bestandteil des Wettkampfkalenders für die internationale Werfer-Elite werden. "Das sind ganz tolle Momente, die man sonst nur bei Fernsehüber-

tragungen miterleben kann"

Andrea Schmidt, Zuschauerin

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