Spielerisch Sprachen lernen

Saarbrücken · Das Saarland und Lothringen haben einen gemeinsamen Kulturkalender entwickelt. Dieser soll nicht nur die Sprachkenntnisse von Schülern, sondern auch die grenzüberschreitende Freundschaft fördern.

 So sieht das September-Blatt des neuen deutsch-französischen Kulturkalenders aus. Es erklärt alltägliche Begriffe, aber auch die Saar-Lor-Lux-Großregion. Foto: Bildungsministerium

So sieht das September-Blatt des neuen deutsch-französischen Kulturkalenders aus. Es erklärt alltägliche Begriffe, aber auch die Saar-Lor-Lux-Großregion. Foto: Bildungsministerium

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Fremde Sprachen und Kulturen auf spielerische Art und Weise in den Grundschulen kennen und schätzen lernen - das ist Ziel des mehrsprachigen Unterrichtsmaterials "Unsere Großregion - ein Kulturkalender für Kinder", den Saar-Bildungs- und Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD) und die Vizepräsidentin für Mehrsprachigkeit der Region Lothringen, Angèle Dufflo, gestern vorgestellt haben.

"Die Freundschaft der Länder geht über die Kultur und insbesondere über die Sprache", betonte Dufflo. Es sei wichtig, bereits Kinder mit diesen Attributen bekannt zu machen, äußerte Commerçon: "Die Großregion gehört zu unserer Lebenswirklichkeit." Um ihre Chancen zu nutzen, seien Mobilität und Mehrsprachigkeit nötig. Der großformatige, farbige Kulturkalender solle die Grundschulkinder das ganze Jahr über begleiten und sie altersgerecht an den Kulturraum und die fremde Sprache heranführen. Vermittelt werden die Großregion, ihre geopolitischen Daten, aber auch Informationen zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten des täglichen Lebens und der Kultur - in deutscher und französischer, teilweise auch in luxemburgischer Sprache.

Ursprünglich wurde der Kalender für das Saarland und Lothringen entwickelt, mittlerweile habe sich Rheinland-Pfalz angeschlossen und auch Luxemburg zeige Interesse, sagte Commercon. "Es handelt sich um ein Projekt, das weitergeführt und angepasst werden kann", erörterte er. Durch die Ausgestaltung als immerwährender Kalender und die Veröffentlichung im Internet sei eine Weiterentwicklung möglich, auch die Erweiterung mit zusätzlichen Fremdsprachen.

Die Idee aus der Feder von Uschi Macher, Leiterin des Referates für Internationales und EU-Angelegenheiten der Kultur im Saar-Bildungsministerium, wurde altersgerecht für sechs- bis zehnjährige Schüler ausgearbeitet. Gemeinsam mit Experten aus der frühkindlichen Mehrsprachigkeit, der deutsch-französischen Spracherziehung und der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit habe man das Projekt aufgebaut.

Die Kosten für die Entwicklung und Gestaltung des Kalenders von rund 9000 Euro habe das Saarland übernommen, die Druckkosten von etwa 8000 Euro übernähmen die beteiligten Regionen. Ein Kalender koste rund acht Euro, so der Bildungsminister.

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Auf einen BlickDas zweisprachige Unterrichtsmaterial wird den Grundschulen im Saarland, in Lothringen und in Rheinland-Pfalz zum Schuljahr 2013/2014 zur Verfügung stehen. Im Saarland bekommt jede dritte und vierte Grundschulklasse ein Exemplar. Vorab startet am 5. Juni gemeinsam mit Lothringen eine Einführungsveranstaltung zur pädagogischen Nutzung des Materials im Kultusministerium. Ab Sommer ist das Material online unter www.saarland.de zugänglich. Dazu gehören neben dem Kalender ein Arbeitsheft, ein pädagogisches Begleitheft sowie Kontaktdaten. rfe

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