Spielerisch anderen Menschen helfen

Baumholder. Fußballer zum Anfassen wollen sie sein, die Spieler der Lotto-Elf, die am Freitag vor Pfingsten in Baumholder gastieren. Einen Vorgeschmack darauf gab am Montag Horst Eckel - der Weltmeister von 1954. Gemeinsam mit Hermann Josef Ganser, dem Koordinator der Lotto-Elf, gab er in Baumholder Einzelheiten zum Spiel bekannt

 Horst Eckel wird in Baumholder erstmals als Trainer der Lotto-Elf im Einsatz sein - als Ersatz für Rudi Gutendorf. Foto: SZ

Horst Eckel wird in Baumholder erstmals als Trainer der Lotto-Elf im Einsatz sein - als Ersatz für Rudi Gutendorf. Foto: SZ

Baumholder. Fußballer zum Anfassen wollen sie sein, die Spieler der Lotto-Elf, die am Freitag vor Pfingsten in Baumholder gastieren. Einen Vorgeschmack darauf gab am Montag Horst Eckel - der Weltmeister von 1954. Gemeinsam mit Hermann Josef Ganser, dem Koordinator der Lotto-Elf, gab er in Baumholder Einzelheiten zum Spiel bekannt. Eckel zeigte sich volksnah, schrieb seinen Namen auf Bälle und Trikots, plauderte in lockerer Runde und gab der E-Jugend des VfR, die gerade trainierte, Tipps. Kaum im Sportheim, hatte Eckel die Collage vom größten Erfolg des VfR Baumholder erblickt. 1959 warfen die VfR-Kicker den großen 1. FC Kaiserslautern samt den Weltmeistern Eckel und Liebrich aus dem Pokal. Das Siegtor zum 1:0 schoss damals Jakob Mohr. Und als eben dieser Mohr das Sportheim betrat, waren die beiden Legenden schnell ins Gespräch vertieft. Da wurde gefachsimpelt und immer wieder ging es um das berühmte Spiel am 8. Februar 1959: "Da kommt man als Nationalspieler und verliert - und das auch noch an meinem Geburtstag. Die Jungs aus Baumholder nahmen darauf gar keine Rücksicht", scherzt Eckel. Eckel bedauert, dass er am 21. Mai um 19 Uhr seine Mannschaft nur an der Seitenlinie unterstützen kann. Nach einem schweren Verkehrsunfall liegt der eigentliche Lotto-Elf-Trainer Rudi Gutendorf im Krankenhaus. Also übernimmt Eckel erstmals die Rolle des Trainers beim Spiel gegen die Ü-40-Mannschaft des VfR. Diese Lotto-Elf wurde 1999 aus einer Schnapsidee heraus, wie es Ganser ausdrückt, geboren. Anfangs waren nur rheinland-pfälzische Spieler dabei, die spielend helfen wollten. 2001 schloss sich Weltmeister Wolfgang Overath, heute Präsident des 1. FC Köln, an. Eckel: "Wir spielen alle gerne Fußball - aber wir spielen noch lieber, weil wir Menschen helfen können." Alle Einnahmen aus Ticketverkauf, Tombola und Spenden gehen an einen sozialen Zweck. In diesem Fall ist es die Stefan-Morsch-Stiftung.Noch in diesem Jahr möchte die Lotto-Elf, die in Baumholder ihr 102. Feldspiel bestreitet, die Million-Grenze knacken. Bisher hat sie mehr als 900 000 Euro erspielt. him

HintergrundDrei verdiente Spieler des VfR Baumholder wurden im Rahmen der Pressekonferenz geehrt: Die beiden Ex-Profis Gerd Menne (VfB Stuttgart) und Jürgen Dringelstein (Hamburger SV) sowie Jakob Mohr, der in den 50er Jahren zu den besten Spielern der Region zählte und Angebote von Borussia Neunkirchen und dem FCK ablehnte, bekommen im Sportheim eine eigene Ecke. himAuf einen BlickDiese Spieler werden voraussichtlich nach Baumholder kommen: Peter Auer, Jo Augel, Sven Demandt, Horst Eckel, Stephan Engels, Holger Fach, Stefan Kuntz, Ratinho, Roger Lutz, Jürgen Mohr, Hans-Günter Neues, Wolfgang Overath, Andrzej Rudy und Wolfgang Seel. Fraglich ist der Einsatz von Dariusz Wosz, der das Traineramt beim VfL Bochum übernommen hat. him

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