Spiel mit Lust und Ekel

Saarbrücken. Überall Haar. Im Gewand, im Korb, am Nagel, im Blei und im Papier. Mirjam Elburn, Förderstipendiatin der Stadt Saarbrücken, treibt die aus Körpern sprießenden Hornfäden durch das Material. Dabei im leichten Gepäck im Kulturfoyer in der Passagestraße sind die Assoziationen von Lust und Ekel, die das Körperhaar umgeben

Saarbrücken. Überall Haar. Im Gewand, im Korb, am Nagel, im Blei und im Papier. Mirjam Elburn, Förderstipendiatin der Stadt Saarbrücken, treibt die aus Körpern sprießenden Hornfäden durch das Material. Dabei im leichten Gepäck im Kulturfoyer in der Passagestraße sind die Assoziationen von Lust und Ekel, die das Körperhaar umgeben.Elf Objekte hat die Absolventin der Hochschule der Bildenden Künste Saar in den beiden Räumen verteilt. Es ist ein geschicktes Spiel mit Material und Wirkung, das nicht ungefährlich ist. Denn zu leicht wird daraus Masche und der sich beiläufig einstellende Reiz läuft als kleiner Schocker für Zwischendurch leer. Dann kehrt sich der Schub und was "offensichtlich", so der Titel der Ausstellung, ist, wird platt. Dabei lauert hier an allen Ecken und Enden in der keimfreien Atmosphäre des Kulturfoyers das Urwüchsige. Es speist sich aus dem Kontrast des Materials, wenn sich Haar durch Blei drückt, das löchrig wie eine zarte Haut wirkt. Wenn aus einem Spitzenkleid am Saum das Haar herauswuchert oder aus zwei Nägeln in der Wand sprießt. Die Beiläufigkeit dieser Wahrnehmung im scheinbar Vertrauten, entfaltet hier die künstlerische Kraft. Wie zum Beweis überzieht Moos eine an die Wand geschobene Fußmatte und offenbart eine merkwürdige Schönheit. Was offensichtlich ist, entblößt seine geheime Seite. Hier steckt noch viel drin. sgDie Ausstellung im Kulturfoyer ist bis 26. November zu sehen. Öffnungszeiten sind von Montag bis Mittwoch, 9 bis 17 Uhr. Donnerstag bis 18 Uhr. Freitag bis 15.30 Uhr.

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