Spiel aus archaischen Formen und Klängen

Saarbrücken. Ein "Konzert", gestaltet von Studierenden des Studiengangs Elementare Musikpädagogik (EPM) der Hochschule für Musik ist immer etwas Besonderes. Nicht die klassischen Orchesterinstrumente kommen hier zum Einsatz, sondern fast archaische Formen des Musizierens: Rhythmus, Geräusche und Laute in Verbindung mit Bewegung und Tanz

Saarbrücken. Ein "Konzert", gestaltet von Studierenden des Studiengangs Elementare Musikpädagogik (EPM) der Hochschule für Musik ist immer etwas Besonderes. Nicht die klassischen Orchesterinstrumente kommen hier zum Einsatz, sondern fast archaische Formen des Musizierens: Rhythmus, Geräusche und Laute in Verbindung mit Bewegung und Tanz. Auf die Wand hat Miranda Aliaj einen Tunnel projiziert, in ihrer Examensstudie "Albanien" irrt sie in ihm umher, das Echo ihrer Stimme hallt nach. Beklemmende, traumatische Erlebnisse hat Aliaj in ihrer Performance verarbeitet; sie kombiniert ausdrucksstarke Körperarbeit mit Rhythmus und Gesang. Am Ende tanzt sie den Tanz der Befreiung. Für diese berührende Performance gab es starken Applaus. Doch gottlob hat die Elementare Musikpädagogik auch ihre heiteren Seiten. Die zeigten die Anfangssemester aus dem Kurs "Elementare Musikpraxis" auf, indem sie die kreativen Möglichkeiten von Illustrierten beleuchteten: Man kann sie lesen und aus ihnen vorlesen, sie können aber auch Rhythmusinstrument sein, wenn man sie gefaltet auf eine Stuhllehne klatscht. Sie können aber auch sanft wie das Wehen des Windes klingen, wenn man die Seiten zitternd umschlägt. In ihren Variationen über "Kokoleoko" konnte man sich am Rhythmus dieses afrikanischen Liedes förmlich berauschen. Die ehemaligen Absolventinnen Birgit Ibelshäuser, Barbara Neumeier und Esther Klein entführten zusammen mit EMP-Professor Michael Dartsch in die Zauberwelt des Rhythmus Afrikas: Zunächst mit Trommeln und Flöten, die sie nach und nach durch den Körper ersetzten, dann durch das Klatschen der Hände, durch Lautmalereien, wobei sie immer den gleichen Takt beibehielten. Ein faszinierendes Beispiel, dass man auch ohne die üblichen Instrumente vortrefflich Musik machen kann.

Auf einen BlickWas ist EMP? EMP ist die Abkürzung für "Elementare Musikpädagogik" und meint Anleitung in Gruppen zur Beschäftigung mit Musik, ohne dass man musikalische Voraussetzungen mitbringen muss. EMP findet vor allem in der Musikalischen Früherziehung Anwendung, wo Kinder kreative Erfahrungen mit Musik machen können, sie dürfen ausprobieren, spielen, üben. "Musik" steht in der EMP für erste Klangimprovisationen und Stimmspiele, ebenso wie für Lieder, Tänze. Den Studiengang leiten die Professoren Monika Utasi und Michael Dartsch. kjs

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