SPD will Aufenthalt der Flüchtlinge im Lager auf drei Monate begrenzen

Saarbrücken. Die Saar-SPD will im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl der Integrationspolitik einen neuen Schub geben. Das kündigte gestern Parteichef Heiko Maas vor Journalisten an. So soll der Aufenthalt der Flüchtlinge im Lager Lebach auf drei Monate begrenzt werden

Saarbrücken. Die Saar-SPD will im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl der Integrationspolitik einen neuen Schub geben. Das kündigte gestern Parteichef Heiko Maas vor Journalisten an. So soll der Aufenthalt der Flüchtlinge im Lager Lebach auf drei Monate begrenzt werden. Die Menschen sollen dann mit Hilfe eines Integrationskonzepts in Städten und Gemeinden eine Unterkunft finden. Die Situation im Lager Lebach sei "mehr als beunruhigend", meinte Maas. Sie sei unwürdig. Dass Flüchtlinge dort über viele Jahre leben müssten, sei beispielhaft für die "misslungene Integrationspolitik" der Landesregierung. "Die Folge sind Parallelgesellschaften", ergänzte Fraktionsvize Ulrich Commerçon. Maas erinnerte an die Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Die Studie hatte dem Saarland zu Jahresbeginn im Vergleich der Bundesländer eine Schlusslichtposition bei der Integration von Zuwanderern bescheinigt. Selbst in gesellschaftspolitisch schwierigen Zeiten dürfe das Thema der Eingliederung nicht unter den Tisch fallen, sagte der SPD-Vorsitzende. Maas nannte die Bildung und Weiterbildung das A und O eines Integrationskonzeptes. "Die Ergebnisse der Pisa-Studien, wonach Kinder mit Migrationshintergrund durch das saarländische Bildungssystem benachteiligt sind, wollen wir ernst nehmen und Veränderungen herbeiführen." Die Vorstandsmitglieder des saarländischen Flüchtlingsrates, Roland Röder und Peter Nobert, begrüßten die Absicht der SPD. Sie bekräftigten ihre Forderung, bei der Versorgung der Flüchtlinge von Sach- auf Geldleistungen umzusteigen. Im Lager Lebach sind gegenwärtig 800 Flüchtlinge untergebracht. Sie kommen meist aus der Türkei, Syrien, dem Irak, aus dem Iran und Vietnam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort