SPD schießt gegen Ostumgehung

Püttlingen. In der jüngsten Sitzung des Püttlinger Werksausschusses stand das Straßenbau-Projekt "Ostumgehung" auf der Tagesordnung. Es sieht vor, wie von unserer Zeitung bereits mehrfach berichtet, die bereits begonnene Straße von der Köllertal-Landstraße zum Gewerbegebiet Dickenberg über den Höhenzug in die Nachbarstadt Völklingen zu führen

Püttlingen. In der jüngsten Sitzung des Püttlinger Werksausschusses stand das Straßenbau-Projekt "Ostumgehung" auf der Tagesordnung. Es sieht vor, wie von unserer Zeitung bereits mehrfach berichtet, die bereits begonnene Straße von der Köllertal-Landstraße zum Gewerbegebiet Dickenberg über den Höhenzug in die Nachbarstadt Völklingen zu führen. Dies soll beiden Städten eine erhebliche Verkehrs-Entlastung bringen und darüber hinaus nützlich sein, wenn das bereits bestehende Gewerbe-Gebiet Dickenberg - auch ein Vorhaben der Stadt Püttlingen - vergrößert wird.

Die Ostumgehung bauen würde das Land, doch ist die Stadt nach wie vor in die Planung eingebunden. Seit Jahren machen auch alle Fraktionen mit. Doch wurde im Werksausschuss jetzt Widerstand seitens der SPD-Fraktion signalisiert, die offenbar die Straßenbaupläne nicht mehr mittragen möchte. Bürgermeister Martin Speicher sprach in diesem Zusammenhang von einem "Salto rückwärts" (die SZ berichtete darüber).

Denise Klein, SPD-Fraktionsvorsitzende im Püttlinger Stadtrat und Kandidatin für das im kommenden Jahr erneut zu vergebende Bürgermeisteramt, kontert jetzt in einer Pressemitteilung mit dem Satz: "Unser sauber gestandener Salto rückwärts ist deshalb besser als (s)-ein Salto vorwärts mit Bauchlandung." Gemeint ist damit Bürgermeister Speicher. Wie auch immer: Nach Jahren umfangreicher, intensiver und notwendiger Planung seien die Sozialdemokraten in Sachen Ostumgehung zur Bewertung gekommen: "Das Negative überwiegt das Positive. Die Belastungen sind größer als die Entlastungen."

"Gravierende Eingriffe"

Dafür führt Klein folgende Gründe an: Das Gewerbegebiet Dickenberg werde, wenn überhaupt, nur ein Mini-Gewerbegebiet, weil das zuständige Ministerium aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes die ursprünglich vorgesehene Fläche bereits um zwei Drittel reduziert habe. Gravierende Eingriffe in die Natur seien in der Tat zu vermuten und nicht zu rechtfertigen, würde die Ostumgehung tatsächlich gebaut, argumentiert Klein weiter und sagt: "Eine Umweltverträglichkeits-Studie, die noch nicht vorliegt, dürfte das belegen." Darüber hinaus befürchte die SPD-Ratsfraktion stärkere Verkehrsbelastungen im Bereich Ritterstraße und Weiherberg, unter Umständen auch im Gebiet Derler Straße und Heidknüppel aus dem Landkreis Saarlouis.

Zu guter Letzt seien weder der Anschluss an die Autobahn 620 noch die Durchquerung von Luisenthal bisher zufriedenstellend geklärt. Die SPD appelliere daher, "die weiteren Planungen zu stoppen und das Projekt zu beenden".

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