SPD-Politiker Norbert Engel starb im Alter von 87 Jahren

Saarbrücken. Der SPD-Politiker Norbert Engel (Foto: Oettinger) ist am Dienstag im Alter von 87 Jahren gestorben. Engel hatte sich vor allem als Präsident der Arbeitskammer, als Vereinschef von Borussia Neunkirchen zu Bundesliga-Zeiten sowie als Vorstandsmitglied der SPD Saar einen Namen gemacht.Nach dem Attentat auf Hitler vom 20

Saarbrücken. Der SPD-Politiker Norbert Engel (Foto: Oettinger) ist am Dienstag im Alter von 87 Jahren gestorben. Engel hatte sich vor allem als Präsident der Arbeitskammer, als Vereinschef von Borussia Neunkirchen zu Bundesliga-Zeiten sowie als Vorstandsmitglied der SPD Saar einen Namen gemacht.

Nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 war Engel mit dem Nazi-Regime in Konflikt geraten, wurde zum Tode verurteilt und musste in Holland untertauchen. Nach dem Krieg engagierte sich der gelernte Friseur, der aus einer Bergmannsfamilie in Schiffweiler stammte, sehr bald bei den Sozialdemokraten, die sich an der Saar unter ihrem Chef Richard Kirn in einer eigenen Organisation zusammengeschlossen hatte, der SPS (Sozialdemokratische Partei Saar). Diese unterstützte in einer großen Koalition mit der Christlichen Volkspartei (CVP) den Kurs des Premiers Johannes Hoffmann, der sich für ein autonomes Saarland in wirtschaftlicher Anlehnung an Frankreich einsetzte.

Doch bald schon gehörte Engel zu den Aktivisten in der Deutschen Sozialdemokratischen Partei (DSP), die in Konfrontation zur SPS einen Anschluss an die Bundesrepublik verlangte. Engel war einer jener Nein-Sager, die am 23. Oktober 1955 bei der Ablehnung des europäischen Saarstatuts die Oberhand behielten.

Nach der Angliederung der Saar an die Bundesrepublik wurde Engel im März 1957 zum Präsidenten der Arbeitskammer gewählt, die er ununterbrochen bis zum Wechsel in den Ruhestand leitete. Auch als Präsident von Borussia Neunkirchen hatte Engel in den 60er Jahren großes Gewicht. Unter seiner Ägide nahmen die Borussen zunächst an den Endrunden zur deutschen Fußballmeisterschaft teil, bevor sie nach der Gründung der Bundesliga gleich zwei Mal den Aufstieg in die höchste Spielklasse schafften. In der SPD galt Engel später als "graue Eminenz". gf

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