SPD macht CDU-Chef zum Ortsvorsteher

Nonnweiler. Zu einer ungewöhnlichen Ortsvorsteherwahl ist es in Nonnweiler gekommen. Diese entschied der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Thomas Leidinger (45) für sich. Das Kuriose: Seine Partei hatte nicht ihn, sondern ihren örtlichen Chef Andreas Lauer ins Rennen geschickt. Kurzerhand entschied sich dann die SPD dazu, Leidinger zu nominieren

Nonnweiler. Zu einer ungewöhnlichen Ortsvorsteherwahl ist es in Nonnweiler gekommen. Diese entschied der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Thomas Leidinger (45) für sich. Das Kuriose: Seine Partei hatte nicht ihn, sondern ihren örtlichen Chef Andreas Lauer ins Rennen geschickt. Kurzerhand entschied sich dann die SPD dazu, Leidinger zu nominieren. Deren Vorsitzender Winfried Scherer (63) begründete: "Leidinger ist ein fähiger Mann." Im zweiten Wahlgang erhielt dieser dann eine Zweidrittel-Mehrheit.Im Ortsrat halten CDU, SPD und FWG je drei Sitze. Nach der ersten Wahlrunde entfielen sowohl vier Stimmen auf Lauer als auch auf Leidinger. Ein Stimmzettel war ungültig. Union und Freie Wähler beantragten darauf eine Sitzungsunterbrechung. Nach rund 20 Minuten stand die Stichwahl an: Sechs Kommunalpolitiker entschieden sich für den Vorschlag der Sozialdemokraten, CDU-Gemeindechef Leidinger, drei für Lauer. Scherer, der für die Sozialdemokraten den ranghöchsten CDUler in der Gemeinde fürs Ortsvorsteher-Amt vorgeschlagen hatte, sagte im Anschluss, dass der Auslöser dafür bei Unstimmigkeiten innerhalb der örtlichen Christdemokraten zu suchen sei. Der unterlegene, von der CDU favorisierte Andreas Lauer wies dies am Donnerstag entschieden zurück und machte "falsche Spielchen des SPD-Vorsitzenden Scherer im Vorfeld zur Wahl" dafür verantwortlich. Der Vorstand der Orts-CDU werde sich am kommenden Montag damit befassen.

Leidinger ging nicht auf den Zwist im rund 1200 Einwohner zählenden Dorf ein. Er sicherte zu, mit allen im Ortsrat vertretenden Parteien und Wählergruppen zusammenarbeiten zu wollen. "Wir müssen gemeinsam Dinge auf den Weg bringen."

Thomas Leidinger ist bis zur nächsten Kommunalwahl 2014 gewählt und folgt auf Peter Hübner (FWG), der im März plötzlich verstorben war. hgn

Foto: Privat

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