SPD-Landesausschuss diskutiert in Nalbach über Bildungspolitik

Nalbach. "Es kommt nicht darauf an, welches Türschild an den Schulen hängt, sondern, wie darin unterrichtet wird", heißt es in einer Resolution, verabschiedet am Samstag bei einer offenen Tagung des SPD-Landesausschusses in Nalbach

Nalbach. "Es kommt nicht darauf an, welches Türschild an den Schulen hängt, sondern, wie darin unterrichtet wird", heißt es in einer Resolution, verabschiedet am Samstag bei einer offenen Tagung des SPD-Landesausschusses in Nalbach. Die Sozialdemokraten luden Lehrer, Eltern- und Schülervertreter ein, mit ihnen in der Zukunftswerkstatt "Macht Bildung" nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.Um den Plan der Koalition umzusetzen, Erweiterte Realschule und Gesamtschule zu einer Gemeinschaftsschule zusammenzuführen, muss die Verfassung geändert werden, und dazu ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag erforderlich. Die Landesregierung braucht somit die Zustimmung von mindestens einer Oppositionspartei. "Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, sonst wird es von uns keine Zustimmung geben", sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ulrich Commerçon, im Gespräch mit der SZ.

Um die Qualität einer Gemeinschaftsschule zu sichern, dürfe das Ansehen dieser Schulform nicht hinter dem des Gymnasiums stehen. "Wir fordern eine Gleichwertigkeit bis zum Abitur", sagte Commerçon. Außerdem müsse der Weg zum Abitur möglichst lange offen bleiben. Ein wichtiger Aspekt dabei sei eine individuelle Förderung von Kindern, vor allem ab der achten Klassenstufe. Das Sitzenbleiben will man dafür bis zum neunten Schuljahr abschaffen.

Kleinere Klassen sollen im Gesetz schriftlich fixiert werden. "Eine Garantie, kleinere Klassen schaffen zu wollen, hilft nichts, wenn sie nicht eingehalten wird", sagte Commerçon. Eine echte Ganztagsschule möchten die Sozialdemokraten ebenfalls durchsetzen. Anstatt einer Nachmittagsbetreuung sollen die Kinder am Nachmittag zum Unterricht - als freiwilliges Angebot.

"Wir brauchen Kindergärten, die als Bildungseinrichtungen ihren eigenen Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen können", heißt es in der Resolution weiter. Die Finanzierung des Krippenausbaus müsse gesichert werden. Weiteres Kernthema: Ein Konzept zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Bildungseinrichtungen. hth

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