Saarbrücken. Es passte perfekt zusammen: Die Sparte4 mit ihren Kinosaalsitzreihen und den kuscheligen Sitzkissen auf der einen und die meditative Musik von Paper Hats auf der anderen Seite. Paper Hats (und nicht Paperheads, wie auf den Eintrittskarten stand) ist das Soloprojekt von William Tyler, der seit geraumer Zeit Mitglied bei Lambchop ist. Die sind dafür bekannt, schleichende Country-Musik zu machen. Bei Paper Hats wird nicht mal mehr geschlichen, sondern innegehalten. Tyler entlockte am Dienstagabend seiner Gitarre (egal ob eine Akustik- oder E-Gitarre und egal ob diese mit sechs oder mit zwölf Saiten bespannt war) viele verzückende Melodien. Er sang nicht, spielte nur, sitzend, den Kopf nach unten gesenkt und dabei seine Finger und die Saiten im Blick. Diesen richtete er des öfteren auch auf seine Effektgeräte. Denn Tyler hatte gezinkte Karten dabei: Er schnitt kleine Melodiefolgen mit, spielte diese ständig wiederkehrend ab und parallel dazu weiter auf seiner Gitarre. Das hatte auf die knapp 70 Konzertbesucher eine faszinierende Wirkung. Sie machten es sich auf den Sitzgelegenheiten gemütlich und lauschten der davontreibenden Musik - wahlweise auch mit geschlossenen Augen. Bei einigen Songs wurde Tyler von Calexico-Mitglied Volker Zander (Bass & Cello) sowie den saarländischen Datashock-Musikern Pascal Hector (Samples) und Jan Werner (Gitarre) unterstützt. Dafür, dass es das erste Mal war, dass die Vier gemeinsam auf der Bühne agierten, funktionierte das improvisierte Generieren psychedelisch anmutender Klänge gut. Auch wenn man sich nach einer Stunde vorkam, als wäre man in einer Art musikalischen Warteschleife hängen geblieben. kfb