Sparkasse kauft ProMarkt

St. Ingbert. Im November vergangenen Jahres hat die Kreissparkasse Saarpfalz in einer Zwangsversteigerung den Teil des Gebäudes Kaiserstraße 71 in St. Ingbert erworben, in dem bis Ende 2009 die ProMarkt-Filiale untergebracht war

St. Ingbert. Im November vergangenen Jahres hat die Kreissparkasse Saarpfalz in einer Zwangsversteigerung den Teil des Gebäudes Kaiserstraße 71 in St. Ingbert erworben, in dem bis Ende 2009 die ProMarkt-Filiale untergebracht war.

Bei dem Kauf, für den die Bank rund 1,2 Millionen Euro zahlte, habe es sich um einen "Rettungserwerb" gehandelt, wie Gunar Feht, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, auf Anfrage der SZ erläuterte. "Unsere Sparkasse war bereits in die Zwangsverwaltung dieses Gebäudes eingebunden, die in der Kaiserstraße 71 schon länger bestand." In der zweiten Jahreshälfte 2010 habe dann ein anderes Bankunternehmen, das für das ehemalige ProMarkt-Gebäude ebenfalls einen Hypothekenkredit gewährt hatte, von der Vorbesitzerin zeitnah einen Schuldenausgleich gefordert. Das hätte relativ rasch die Zwangsversteigerung zur Folge gehabt. Die Summe, die die Kreissparkasse dabei für das Gebäude zahlte, entsprach etwa der Forderung der anderen Bank.

Sicherheit für Forderungen

Feht unterstrich, der Sparkasse sei es somit vorrangig um die Sicherung eigener Forderungen gegangen, "das war der Hauptzweck des Erwerbs". Was nun mit der ehemaligen ProMarkt-Filiale passiere, sei noch offen. Die Laden- oder Bürofläche in der St. Ingberter Fußgängerzone biete einige Nutzungsmöglichkeiten, die man jetzt prüfe. "Klar ist dabei, dass die Sparkasse die Interessen der Stadt berücksichtigen wird, denn die St. Ingberter Innenstadt soll möglichst gestärkt werden."

Die neuen Besitzverhältnisse beim ehemaligen ProMarkt sind natürlich auch dem St. Ingberter Rathaus nicht verborgen geblieben. Und wie Oberbürgermeister Georg Jung bestätigte, denke die Stadt durchaus über den Erwerb des Gebäudes nach, sollte es die Kreissparkasse zum Kauf anbieten. "Unser Interesse an dem gesamten Haus ist ja alleine durch die Tatsache naheliegend, dass der Stadt dort bereits jetzt jene Etagen gehören, in denen die Stadtbücherei und die Verwaltung der VHS untergebracht sind", sagte der OB. Nach seinen Angaben gebe es in dieser Sache bereits Kontakte zu der mit der Kommune ohnehin eng verbundenen Kreissparkasse. Ob und gegebenenfalls wie schnell diese zu konkreten Verkaufsverhandlungen über das Anwesen Kaiserstraße 71 komme, sei derzeit nicht abzusehen.

Aus Jungs Sicht stellt sich vor irgendwelchen Spekulationen um einen möglichen Verkaufspreis ohnehin erst einmal die generelle Frage, wie sich das zentrale Gebäude in der Fußgängerzone langfristig rentabel nutzen ließe. "Zudem ist auch im Umfeld des ehemaligen ProMarktes, also insbesondere für die Parkfläche hinter dem Gebäude, eine schlüssige Lösung vonnöten."

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