Spargel aus Beckingen

Beckingen. "Die Saaraue ist vom Klima her optimal für den Spargelanbau", erklärt Katharina Ernst, die Gartenbau mit Schwerpunkt Obst und Gemüse studierte und sich nach dem Studium in der Landwirtschaft selbständig machte. "Das Klima hier an der Saar ist ähnlich wie in der Vorderpfalz, wo schon ewig Spargel angebaut wird

Beckingen. "Die Saaraue ist vom Klima her optimal für den Spargelanbau", erklärt Katharina Ernst, die Gartenbau mit Schwerpunkt Obst und Gemüse studierte und sich nach dem Studium in der Landwirtschaft selbständig machte. "Das Klima hier an der Saar ist ähnlich wie in der Vorderpfalz, wo schon ewig Spargel angebaut wird."Katharina Ernst, gebürtige Pfälzerin, hat in Heusweiler den Sitz ihres "Spargelhofes und Erdbeerlandes". Für den Spargelanbau in Beckingen hat sie sich nun ein großes Feld, das im nächsten Jahr noch erweitert werden soll, gepachtet. "Der Spargel liebt tiefen Boden, ohne Steine, denn sonst wächst der Spargel krumm und dann will ihn keiner", erklärt sie, während ihr Blick prüfend über die neue Anbaufläche gleitet. "Weitere Vorzüge hier sind die frühe Erwärmung des Bodens im Frühjahr, denn ab 16 Grad Wärme im Boden fängt der Spargel erst so richtig an zu wachsen", erfahren Bürgermeister Erhard Seger und Konrad Pitzius, Vorsitzender des CDU-Gemeinderatsfraktion, bei der Inspektion des Spargelfeldes in der Nähe der Staustufe Beckingen. Es ist nicht das erste Feld, das Katharine Ernst an der Saar betreibt. "Wir bauen seit zwölf Jahren Spargel und seit 25 Jahren Erdbeeren an", meint sie und erklärt auch gleich, warum Spargel so teuer ist. "Die Vorinvestitionen sind hoch, die Dämme für den Spargel müssen gebaut und mit einer speziellen Folie abgedeckt werden, und nicht zuletzt ist auch bei der Ernte viel Handarbeit angesagt." Dabei wird der Spargel im ersten Jahr nur "gekitzelt", das heißt, es wird nur eine Woche lang geerntet. Im zweiten und dritten Jahr liegt der Ertrag bei 70 Prozent, und danach kann man ein Spargelfeld noch etwa weitere sieben Jahre mit vollem Ertrag nutzen. "Im ersten Jahr soll der Spargel richtig an Kraft gewinnen, die er in den Boden zurückgibt, um die Ernte für das nächste Jahr zu optimieren", so Katharina Ernst. Deswegen sei es, so erklärt sie, sehr ärgerlich, wenn Spaziergänger meinen, sie könnten die Spargelstangen, die noch übrig sind und aus den Dämmen sichtbar rauswachsen, ohne Bedenken mitnehmen. "Denn das nimmt dem Boden die Kraft für das nächste Jahr, und wir merken das dann am zurückgehenden Ertrag", sagt Ernst. "Nach etwa sieben Jahren muss das Spargelfeld allerdings einer neuen Nutzung zugeführt werden." Der Spargelanbau ist intensiv und laugt den Boden aus. Deswegen sollte bei der Standortwahl der Fruchtwechsel dringend beachtet werden. "Spargel auf Spargel geht nicht, aber Erdbeeren auf Spargel schon", so Ernst, die klar macht, dass man beim Spargelanbau immer auf der Suche nach neuen Flächen ist und einen langen Atem haben muss. Nach der Ernte per Hand auf dem Feld wird er auf dem Betrieb in Heusweiler gewaschen, sortiert, geschnitten, allerdings maschinell. Die Handarbeit auf dem Feld erledigen Saisonarbeiter aus Polen und Rumänien, mit denen Katharine Ernst sehr zufrieden ist. "Sie kommen schon seit Jahren und kennen jeden Handgriff, so dass ich nicht viel erklärten muss", erzählt Ernst. red/ppAm 24. Juni ist Schluss mit der Spargelernte. Dann laufen die Vorbereitungen an für die Ernte im nächsten Jahr. Wer mehr erfahren möchte, hat am Sonntag, 18. Mai, Gelegenheit dazu, wenn der Spargelhof in Heusweiler, Holzer Straße 11, von zehn Uhr bis 18 Uhr öffnet und gleichzeitig das 25-jährige Jubiläum vom "Erdbeerland" gefeiert wird.Meinung

Ein neues Markenzeichen

Von SZ-Redakteur Edmund Selzer Viez aus Merzig, Wein von der Obermosel, Edelbrände und Wild aus dem Hochwald - den geografischen Verhältnissen entsprechend, tischen die verschiedenen Regionen im Kreis ihre eigenen Spezialitäten auf. Gut ist die Nachricht, dass das kulinarische Angebot noch vielfältiger werden soll - mit Beckinger Spargel. Drücken wir den Beckingern die Damen, dass das edle Gemüse zu einem Markenzeichen wird - für die Gemeinde und den Kreis. Vieles spricht dafür.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort