Sparen mit Gänsehaut-Faktor

Jahrelang haben meisten saarländischen Städte und Gemeinden gewirtschaftet, wie es sich ein privater Haushalt nie trauen würde, soll das Hissje nicht zum Dauergast werden. So wuchsen und wuchsen die Schulden

Jahrelang haben meisten saarländischen Städte und Gemeinden gewirtschaftet, wie es sich ein privater Haushalt nie trauen würde, soll das Hissje nicht zum Dauergast werden. So wuchsen und wuchsen die Schulden. Mittlerweile ist aber auch die Erkenntnis gewachsen, dass die vielen schönen Rasenplätze, die (meist weniger schönen) Mehrzweck-Hallen, die Kultur-Säle und was sonst noch als Renommier-Objekte angeschafft wurde, keine oder zu wenig Einnahmen bringen, um sich selbst zu erhalten.Jetzt ist also Schluss mit lustig. Es muss gespart werden, die Einnahmen müssen erhöht werden, sonst gibt es keine Haushalts-Genehmigung mehr von der Aufsichtsbehörde.

Also kommen alle Haushaltspositionen - in Zeiten der Doppik auch Produkte geheißen - auf den Prüfstand. Gibt es irgendwo preiswerteres Drucker-Papier? Sind die Leasing-Verträge für die Büro-Computer noch zeitgemäß? Keine Position ist zu gering, vom Rotstift verschont zu werden.

Jetzt hat Illingen einstimmig seinen Spar-Etat auf den Weg gebracht. Es soll nach Hundesteuer-Verweigerern "gefahndet" werden, das Ordnungsamt bekommt eine Kamera, um Verkehrssünder zu schnappen - und das Wasser in den Bädern wird kälter! Andere Kommunen sind ähnlich kreativ. Was aber alles durchaus zum Aushalten ist. Schließlich wollen doch die meisten Bürger ihr "Geheischnis" auf dem Dorf oder in ihrem Stadtteil erhalten. Und das funktioniert nur, wenn jeder bereit ist, sein Scherflein beizutragen. Und wenns nur in Form von verstärkter Gänsehaut ist.

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