Lob fürs Saarland Pflege-Heime werden jetzt genauer bewertet

Berlin/Saarbrücken · Am Freitag ist der neue Pflege-Tüv gestartet. Im Saarland wird die genauere Bewertung der Heime gelobt.

 Neuer Pflege-Tüv ist in Kraft. (Symbolbild)

Neuer Pflege-Tüv ist in Kraft. (Symbolbild)

Foto: dpa/Oliver Berg

  Die Suche nach einem guten Pflegeheim in Deutschland soll einfacher werden. Seit dem gestrigen Freitag werden die Heime nach einem neuen System geprüft. Es löst den alten Pflege-Tüv ab, bei dem Fast alle Heime sehr gute Noten bekamen. Nun soll es realistischere Ergebnisse geben. Ernährung, Körperpflege und Wundversorgung werden genauer kontrolliert. Außerdem bewerten die externen Prüfer etwa die Anstrengungen der Heime, ihre Bewohner mobil zu halten und Druckgeschwüre bei bettlägerigen Pflegebedürftigen zu vermeiden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag, es stehe „nicht mehr der richtig gesetzte Haken im Aktenordner im Mittelpunkt. Entscheidend ist, wie es den Pflegebedürftigen tatsächlich geht.“ So könnten sie und ihre Angehörigen besser vergleichen, wie gut Pflegeheime arbeiten. 

 Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verspricht mehr Vergleichbarkeit. 

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verspricht mehr Vergleichbarkeit. 

Foto: dpa/Soeren Stache

Ihr internes Controlling machen die Heime bereits seit Oktober nach dem neuen System. Bis Ende Juni 2020 müssen alle vollstationären Pflegeeinrichtungen zum ersten Mal die neuen Qualitätsdaten erhoben haben. Zusätzlich werden sie von den Kontrolleuren des Medizinischen Dienstes (MDK) der Pflegekassen und denen der privaten Pflegeversicherungen geprüft.

Anfang 2020 sollen erste Ergebnisse der MDK-Prüfungen veröffentlicht werden. Sie finden sich dann auf den Seiten der Kranken- und Pflegekassen und werden in den Einrichtungen ausgehängt. Die Informationen werden wesentlich detaillierter sein als heute. Die bisherige Gesamtnote entfällt.

Im Saarland hatte die hiesige Pflegegesellschaft als Trägerverband der 180 Heime im Land die Neuerung trotz des damit verbundenen Mehraufwandes begrüßt – vor allem weil sie die Pflegekräfte in den Heimen in Fachgesprächen einbeziehe.  Im Saarland sind rund 45 000 Menschen pflegebedürftig, bundesweit sind es 3,4 Millionen.

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