Sozialverband will Schutz für 10 000 Pflegebedürftige VdK fordert Corona-Tests auch in ambulanter Pflege
Saarbrücken · Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, Armin Lang, fordert, dass das Konzept für Corona-Tests in Alten- und Pflegeheimen auch für ambulante Pflegedienste gelten soll. „Flächendeckende Corona-Tests in Alten- und Pflegeheimen sind ein wirksames Mittel, um sowohl die Risikogruppe der Pflegebedürftigen als auch die Pflegekräfte besser zu schützen“, erklärte Lang.
Deshalb begrüße der VdK Saarland die Initiative der Landesregierung und hoffe auf „eine schnellstmögliche und alle Heime einschließende“ Umsetzung. „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass fast 10 000 Pflegebedürftige im Saarland durch ambulant tätige Pflegekräfte versorgt werden. Bei der häuslichen Pflege ist die Ansteckungsgefahr nicht geringer als in Einrichtungen“, so der VdK-Landesvorsitzende. Gerade die dort tätigen Pflegekräfte, im Saarland mehr als 3800 Menschen, bräuchten regelmäßig Klarheit darüber, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert hätten und andere gefährden könnten.
Schon jetzt versuchten Pflegedienste, das Ansteckungsrisiko zu senken – es brauche aber noch mehr systematische Sicherheitsvorkehrungen, etwa in Form von bedarfsgerechter Ausstattung mit Schutzkleidung wie Masken, Handschuhen und Kitteln. Dies gelte ebenso für die anerkannten Betreuungsdienste, die auch in betroffenen Haushalten tätig sind.
Lang betonte, dass auch in der häuslichen Pflege flächendeckende Testungen der Pflegebedürftigen sowie der Pflegekräfte notwendig seien, damit dort durch Sicherheitsmaßnahmen die Zahl der Erkrankten nicht ansteige und das Gesundheitssystem nicht überlastet werde. „Wenn sich die Situation in der ambulanten Pflege zuspitzt, müssen mehr Pflegebedürftige in Krankenhäuser überwiesen werden. Erkranken mehr Pflegekräfte, entsteht ein Versorgungsnotstand“, warnte der Lang. Dies gelte es unbedingt zu verhindern, damit die Kapazitäten weiterhin für die Versorgung akut Kranker vorhanden seien. Die Solidarität mit den Pflegekräften und der Schutz älterer sowie kranker Menschen müsse unabhängig von der Versorgungsart gelten, forderte Lang.