Soziale Verantwortung als Bindeglied
Saarbrücken. Soziale Verantwortung war gestern das zentrale Thema bei einem Empfang der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Saarbrücker Johanneskirche. Vertreter von Verbänden, Politik sowie aus der Gesellschaft wohnten einer Andacht zum 200. Geburtstag des Sozialreformers Johann Hinrich Wichern (21. April 1808 bis 7
Saarbrücken. Soziale Verantwortung war gestern das zentrale Thema bei einem Empfang der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Saarbrücker Johanneskirche. Vertreter von Verbänden, Politik sowie aus der Gesellschaft wohnten einer Andacht zum 200. Geburtstag des Sozialreformers Johann Hinrich Wichern (21. April 1808 bis 7. April 1881) bei und hörten später den pfälzischen Kirchenpräsidenten Eberhard Cherdron und Ministerpräsident Peter Müller (CDU) zur Verhältnisbestimmung von Kirche und Politik.
Anhand des Konflikts zwischen Bergbaubetroffenen und Bergleuten im Land - als einem von mehreren Beispielen - näherten sich der Politiker und der Kirchenmann einer Rollenteilung. Für Cherdron bietet sich in der Kirche ein "von Gott geschenkter Freiraum", in dem Menschen zusammenkommen können. In diesem Freiraum gelte es auch Konflikte auszuhalten, ohne gleich Stellung zu beziehen. Peter Müller hatte sich zuvor entschuldigt, mit seinem Moderationswunsch an die Kirchen angesichts zweier "unversöhnlicher Seiten" möglicherweise für Probleme gesorgt zu haben.
In sozialen Fragen erklärte Müller später im Gespräch, müsse die Kirche den Finger in die Wunde legen. Den letzten Schritt in einer Debatte müsse die Politik gehen, sie trage die Verantwortung für Entscheidungen.
Zuvor hatte der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, in einer Andacht auf die Verdienste des Theologen Wichern hingewiesen, als ein Impulsgeber des Diakonischen Werkes. pg