Saarbrücken. "Wir haben unseren Fuhrbetrieb am Samstag ab etwa 17.25 Uhr eingestellt". So, sagt Harald Weiland, Mitarbeiter der Leitstelle, hat SaarBahn&Bus auf die extreme Glätte reagiert, mit der Verkehrsteilnehmer am Samstag in Saarbrücken und Umgebung zu kämpfen hatten. Sogar der Innenstadtkern sei nicht mehr befahrbar gewesen, erzählt er: "Sowas habe ich in den 15 Jahren, in denen ich auf der Leitstelle bin, noch nie erlebt." Vielerorts, zum Beispiel in der Metzer Straße, in Klarenthal oder auf dem Rodenhof, hätten sich die Busse quer gestellt. Man habe einige leichte Unfällen registriert. Während die Saarbahn wie immer fuhr, normalisierte sich die Bus-Situation erst wieder ab Sonntag. Die Busse, die noch in der Stadt standen, wurden, so Weiland, "eingesammelt". "Ab circa zehn, halb elf Uhr fuhren wieder die ersten Busse, ab 13.30 Uhr lief alles nahezu wie immer." Am Nachmittag gab es nur noch zwei Haltepunkte, die noch nicht angefahren wurden. Auf den hiesigen Autobahnen kam es laut Polizei nicht zu Unfällen - wohl aber in der Innenstadt. 25 glättebedingte Unfälle (beteiligt waren hier teilweise noch sommerbereifte Autos!)nahm die Polizei von Samstag bis Sonntagmittag auf. Bilanz: Ein Fußgänger wurde durch einen Sturz schwer verletzt, außerdem gab es zwei Leichtverletzte. Der Schaden beträgt 60 000 Euro. Erik Müller von der Polizeibezirksinspektion St. Johann spricht, angesichts der Wetterverhältnisse von einer "normalen" Anzahl von Unfällen. Auch rund um Saarbrücken kam es zu Blechschäden. So vermeldete die Polizeibezirksinspektion Brebach drei Unfälle ohne Verletzte. Die Völklinger Polizei berichtet von fünf glättebedingten Unfällen in Altenkessel, Klarenthal und Gersweiler. Auch hier kam niemand zu Schaden.Saarbrücken. Außergewöhnlich fanden die Menschen das, was sich da am Samstag auf den Straßen abspielte. Das zeigte eine SZ-Umfrage. "Die Busse fuhren nicht mehr, auf der Stadtautobahn war man mit 60 Stundenkilometern schon ein Raser", sagt Armand Leclerque. Er habe sich nicht getraut, zwischen Völklingen und Fechingen schneller zu fahren: "Beim Fahren hat man gehört, dass da unter den Reifen zeitweise blankes Eis war." Dass er unterwegs war, hatte einen guten Grund: Die Altenkessler Karnevalisten der Kesselflicker warteten auf die Beschallungsanlage auf seinem Lkw. Abseits der Steigungsstrecken mussten Autofahrer lange, oft sogar vergeblich auf Streufahrzeuge hoffen. "Die Landstraße am Fechinger Ortsausgang war spiegelglatt, offenbar wurde zwar geräumt, aber nicht gestreut", so Autofahrerin Irene Holzmann.Karl Schmidt: "Das war eine furchtbare Fahrerei. Wo die Vorfahrtsstraßen eine Kurve machen, waren oft Bremsspuren zu sehen, die in den Schnee am Straßenrand führten." Walter Kelsch wettert gegen die Stadt: "Anstatt Geld für den Autobahntunnel rauszuschmeißen, sollten die lieber genügend Streusalz einkaufen." Außerhalb der Stadtgrenzen war es offenbar noch schlimmer. "Unser Präsident Joachim Adt hatte keine Chance, aus Riegelsberg zu unserer Kappensitzung nach Altenkessel zu kommen", berichtet der Kesselflicker-Vorsitzende Uli Schacht. Jedoch bescherte der Wintereinbruch ihm und seinem Prinzenpaar einen ruhigen Abend, denn die Besuchstour der Tollitäten bei den übrigen Karnevalsgesellschaften fiel aus. Schacht: "Das war uns zu gefährlich." al

In KürzeIn Güdingen ist am Samstagabend ein Mann am Gleisübergang neben dem Bahnhof auf vereister Straße gefallen. Alkoholisiert und bewusstlos lag er auf der Fahrbahn. Der Fahrer eines DRK-Fahrzeuges sah ihn und zog ihn zusammen mit einem Autofahrer auf den Gehweg. Dabei kam der Mann wieder zu sich. Sie brachten ihn nach Hause. Zum Glück war die Schranke geschlossen, als der Mann stürzte. So konnte ihn kein Auto erfassen. bub