Sorgen am Morgen verfliegen am Abend

Marpingen. "Dieser Sieg war unheimlich wichtig. Damit haben wir uns gegen einen direkten Konkurrenten ein wenig Luft verschafft", sagte Christoph Luck, Trainer der Marpinger Moskitos, nach dem Spiel gegen die HSG Mörfelden-Walldorf

 Marpingens Cornelia Scherf (Nummer sechs) setzt sich hier trotz einer harten Attacke am Kreis durch. Foto: Klos

Marpingens Cornelia Scherf (Nummer sechs) setzt sich hier trotz einer harten Attacke am Kreis durch. Foto: Klos

Marpingen. "Dieser Sieg war unheimlich wichtig. Damit haben wir uns gegen einen direkten Konkurrenten ein wenig Luft verschafft", sagte Christoph Luck, Trainer der Marpinger Moskitos, nach dem Spiel gegen die HSG Mörfelden-Walldorf. Mit 28:19 (13:10) hatte die DJK Marpingen ein so genanntes "Vier-Punkte-Spiel" für sich entschieden und damit auch Luck aus der Schusslinie genommen. Denn nicht wenige Experten hatten den Trainer als Verursacher der jüngsten Niederlagenserie des Handball-Regionalligisten ausgemacht. Dabei übersehen diese Fachleute, die ihre Sicht der Dinge gerne im Gästebuch der Homepage des Regionalligisten verbreiten, welch schweres Erbe Luck beim Zweitliga-Absteiger angetreten hat: Die Moskitos stiegen nicht nur mental angeschlagen aus der 2. Handball-Bundesliga ab, sondern auch personell geschwächt. Mit Antje Bauer, Karo Müller und Barbara Brecska kehrten gleich drei der besten DJK-Spielerinnen dem Verein den Rücken.Auf der anderen Seite konnte der Regionalligist mit Rechtsaußen Kerstin Karp nur einen echten Neuzugang verpflichten. Zwei Talente aus der zweiten Mannschaft, die schon in den Jahren zuvor aus verschiedenen Gründen den Sprung in die Erste nicht schafften, schafften es auch in dieser Saison nicht. Alle anderen personellen Lücken schlossen und schließen eigene Nachwuchsspielerinnen. Und auch wenn letztere ihre Sache bislang ausgesprochen gut machen: Wer da erwartet hatte, dass die Moskitos um den Titel mitspielen, war in der falschen Halle gelandet. Trotzdem können die Moskitos mehr, als sie bisher abgerufen haben. Wobei hier der Teufel im Detail steckt, denn die DJK hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Auch am Samstag standen die Vorzeichen nicht gut: Kerstin Karp war nach einer Grippe nicht 100 Prozent fit, ebenso Katharina Leib. Und im Abschlusstraining brach sich Daniela Jung den Zeigefinger der linken Hand. "Am Samstagmorgen wusste ich noch nicht, wer auflaufen kann", berichtete Luck von seinen Sorgen am Morgen. Doch die Sorgen legten sich am Abend - auch Dank Torfrau Jessica Kockler, die gegen Mörfelden-Walldorf eines ihrer bislang besten Spiele ablieferte. Auch alle anderen waren sichtlich motiviert - der Wille zum Sieg war von Beginn an greifbar. Mit etwas Glück und viel Kampfgeist mit 13:10 in die Halbzeitpause. Nach der Pause fanden die Moskitos gut ins Spiel, und spätestens nach dem 19:12 durch Elke Zägel resignierten die Gäste. Nach dem Erfolg führten die Moskitos, die nun mit 17:17 Punkten auf dem achten Rang liegen, keine überschwänglichen Freudentänze auf, sondern waren einfach nur glücklich. "Unsere Abwehr mitsamt Torfrau Jessi war heute entscheidend. Ich hoffe, dass dieser Sieg uns wieder ein bisschen mehr Selbstvertrauen gibt", meinte Nadine Klein. Selbstvertrauen haben die Moskitos auch nötig, denn nun müssen sie drei Mal in Folge auswärts ran.

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