Sonnenkraft aus Herchenbach

Püttlingen/Herchenbach · Mit 18 722 Solar-Modulen ist die rund sieben Hektar große Photovoltaik-Freiflächenanlage in Herchenbach bestückt. Rechnerisch kann Strom für 1400 Haushalte erzeugt werden. Die Anlage ist fertig, der Strom fließt im Januar.

 Inbetriebnahme des Solarparks Herchenbach durch (von links) Markus Nicolay (SGGT), Kunibert Jost und Gert Müller (Solarpark Püttlingen) sowie Markus Bastian (Envos). Foto: Andreas Engel

Inbetriebnahme des Solarparks Herchenbach durch (von links) Markus Nicolay (SGGT), Kunibert Jost und Gert Müller (Solarpark Püttlingen) sowie Markus Bastian (Envos). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

"Jetzt kommt bald Dorfstrom aus Herchenbach", freute sich Gert Müller, der neben Kunibert Jost und Klaus Weyand die Geschäftsführung der "Solarpark Püttlingen GbR" bildet. Die Solarpark GdR ist Entwickler und Initiator des Projektes Solarpark Herchenbach (die SZ berichtete). Am Donnerstag war der Solarpark nach kurzer Bauzeit offiziell fertig: Die Solarpark-Geschäftsführung nahm zusammen mit Investor Enovos, dem Verteilernetzbetreiber STEAG Netz GmbH und dem Generalunternehmer SGGT sowie "Green Sells" die sieben Hektar große Anlage in Betrieb. Die SGGT Maschinen- und Anlagenbau GmbH & Co KG hat ihren Sitz in Ottweiler und gehört zur Heintzmann-Gruppe mit Sitz in Bochum, die SGGT war für die Fundamente und ist für die Zuwegung zuständig, während das Saarbrücker Unternehmen Green Sells für die Montage der Solarpanele zuständig war.

Allerdings: Auch wenn die Anlage selbst fertig ist, so fließt der Strom doch erst in zwei Monaten: Wenn im Januar die zwei Kilometer lange Kabeltrasse vom Standort Herchenbach bis zum Südschacht in Niedersalbach fertig ist, könne der erste "Dorfstrom aus Herchenbach" fließen, sagte Kunibert Jost.

Jost betonte, dass ohne die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an dem nicht ganz einfachen Projekt der Bau der Anlage nicht möglich geworden sei. Er hob vor allem die acht Eigentümer hervor, die ihre Ländereien zur Verfügung stellten. Aber auch das "perfekte" Zusammenspiel zwischen den Genehmigungsbehörden vom Regionalverband und der Stadt Püttlingen und dem Landesamt für Straßenbau habe Planung und Ausführung erheblich erleichtert und dazu geführt, dass der Bau in rekordverdächtiger Geschwindigkeit vollendet worden sei. "Jetzt fehlt nur noch der Zaun", sagte Jost.

Die Bauherren mussten auch auf die Tube drücken, denn da die Förderung von Solarstrom nach dem Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) seit April 2012 schrittweise zurückgefahren wird und die künftige Einspeisvergütung für neue Solaranlagen mit jedem Monat Verzögerung sinkt, wäre mit einer Fertigstellung nach dem 31. Oktober auch der erwartete Gewinn gesunken.

Die neue Solaranlage entlang der Autobahn A 8 in Höhe Herchenbach besteht aus 18 722 einzelnen Modulen und sechs Wechselrichtern. In Hinblick auf die Autobahn ist das rund sieben Hektar große Gelände in die Teilbereiche Nord und Süd gegliedert. Die Gesamtleistung der Stromgewinnung wird mit knapp 5 MWp (Megawatt-Peak) angegeben. Rein rechnerisch kann damit der Strombedarf von etwa 1400 Haushalten gedeckt werden. Die Investitionen für das Projekt belaufen sich auf 5,1 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort