Sonne bringt Strom für Nohfelden

Eisen. Was können die Verantwortlichen innerhalb der Gemeinde Nohfelden noch tun, wenn es nicht gelingt, einen potenziellen Interessenten für eine verbliebene Fläche im Eisener Industriegebiet Kladenfloß zu finden? "Wir haben nach Alternativen gesucht", berichtete Bürgermeister Andreas Veit (CDU)

Eisen. Was können die Verantwortlichen innerhalb der Gemeinde Nohfelden noch tun, wenn es nicht gelingt, einen potenziellen Interessenten für eine verbliebene Fläche im Eisener Industriegebiet Kladenfloß zu finden? "Wir haben nach Alternativen gesucht", berichtete Bürgermeister Andreas Veit (CDU). "Aber warum sollen immer die Privaten die Geschäfte machen und die Gemeinde nur die Schulden machen", dachte sich Veit in Zeiten klammer Kassen und des Sparzwangs. Gedankengänge wurden in die Tat umgesetzt. Die Idee einen Solarpark in Eisen zu errichten, wurde geboren und im Februar dafür die gemeinnützige Stiftung "Sonne für Nohfelden" gegründet. "Wir haben dann noch nach geeigneten Partnern gesucht und sie gefunden", sagte der Bürgermeister. Dieses Geschäftsmodell, so erläuterte Veit, wäre ohne die Beratung des externen Stiftungsprojekt-Konzipierers Dieter Christoph (Unternehmen Stiftungsidee) nicht ins Rollen gekommen. Gemeinsam haben die Gemeinde, der kommunale Dienstleister Wasserversorgung/Energie (WVE) Kaiserslautern als Projektentwickler und Anlagenerrichter in Zusammenarbeit mit der Firma juwi-solar das Projekt "Sonne für Nohfelden" realisiert.Trotz mehrerer Zeitverzögerungen durch die abrupte Änderung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) und daraus resultierenden Lieferschwierigkeiten, konnte der Solarpark Kladenfloß seinen Strom zum gesetzten Ziel ins Netz einspeisen. "Es war eine Herausforderung für uns, die Anlage in der Kürze der Zeit zu errichten, um spätestens am 30. Juni EEG-konform in Betrieb gehen zu können", schilderte WVE-Geschäftsführer Peter Nonnemacher. Die Stiftung betreibt als Investor den Park für die Gemeinde, der von der WVE für den Zeitraum von 20 Jahren verantwortlich gemanagt wird. Der produzierte Strom deckt den Bedarf von gut 400 Haushalten und vermeidet pro Jahr rund 1000 Tonnen klimaschädliches Kohlenmonoxid. "Mit dem Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Null-Emissions-Landkreis St. Wendel", verkündete Veit erfreut.

Die Gesamtanlage soll eine jährliche Einspeisevergütung in Höhe von 280 000 Euro bringen. Laut Veit kann die Stiftung schon vom ersten Jahr an einen Gewinn aus der Einspeisevergütung für den produzierten Strom in Höhe zwischen 20 000 und 25 000 Euro einstreichen. Der nach Abzug der Finanzierungs- und Betriebskosten erwirtschaftete Betrag wird für gemeinnützige Aufgaben in der Gemeinde Nohfelden verwendet.

Auf einen Blick

Der Solarpark im Gewerbegebiet Kladenfloß in Eisen.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage umfasst insgesamt 152 aufgebaute Modultische. Darauf sind 6830 Einzelmodule installiert worden. Über 51 Wechselrichter wird der Strom ins Netz eingespeist. Die Solaranlage auf einer 3,1 Hektar großen Fläche hat eine Leistung von 1,605 Megawatt und kann damit pro Jahr rund 1,6 Millionen Kilowattstunden kohlendioxidfreie Energie produzieren.

Diese Menge deckt den Bedarf von gut 400 Haushalten und vermeidet pro Jahr rund 1000 Tonnen klimaschädliches Kohlenmonoxid. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Gesamtanlage beträgt inklusive Mehrwertsteuer rund 2,6 Millionen Euro. frf

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