Sommertour auf den Spuren des Klimas

Schiffweiler/Merchweiler/Göttelborn. Das Dienstrad der frischgebackenen Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) hat noch seine Mucken. Die sportliche Landespolitikerin musste das Stahlroß wechseln - ihr E-Bike streikte, als es bei strammen Steigungsgraden auf die Halde Reden ging

Schiffweiler/Merchweiler/Göttelborn. Das Dienstrad der frischgebackenen Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) hat noch seine Mucken. Die sportliche Landespolitikerin musste das Stahlroß wechseln - ihr E-Bike streikte, als es bei strammen Steigungsgraden auf die Halde Reden ging. Anlass für die frühere saarländische Rekord-Kugelstoßerin, sich aufs Rad zu schwingen, war ihre Sommertour, mit der sie im Juli bei fünf Terminen in verschiedenen Landkreisen "Projekte, denen wir uns auch in den kommenden Jahren intensiv widmen möchten" anschaut.Am Donnerstagnachmittag stand dies unter der Prämisse Klimaschutz. Damit streife man auch das große Thema LIK (Landschaft der Industrie-Kultur) Nord, bei dem es darum gehe, die Identität der Bergbauregion zu erhalten und den Naturschutz einzubeziehen. "Die Entscheidungsträger haben erkannt, dass das ein ganz wichtiger Baustein für die Region ist", resümierte die Ministerin am Ende der Tour.

Vor dem Start im Garten Reden wertete sie es als Kompliment für die Attraktivität des Klimapfades (siehe "Auf einen Blick"), dass sich so viele Mitstrampler eingefunden hätten. Zwei Dutzend waren es - sie konnten sich allerdings wadenschonend auf zum Teil fabrikneuen E-Bikes fortbewegen, die im saarländischen Rilchingen hergestellt und von der Firma Kettler zur Verfügung gestellt wurden.

Mit von der Partie waren neben Rehlingers Staatssekretär Roland Krämer, der als Schiffweilerer quasi ein "Heimspiel" hatte, unter anderem die Bürgermeister der drei Gemeinden, deren Bann gestreift wurde: Markus Fuchs (Schiffweiler), Walter Dietz (Merchweiler) und später Karin Lawall (Quierschied). Der Illinger Rathauschef Armin König war als Vize-Vorsteher des Zweckverbandes LIK Nord dabei. Kreisbeigeordnete Rosemarie Bartenschlager trat für die urlaubende Landrätin in die Pedale und auch Regionalverbandschef Peter Gillo stieß bei der erfrischenden "Halbzeitpause" in Altsteigershaus dazu. Der Landsweiler-Redener Ortsvorsteher Holger Maroldt verschmähte als eingefleischter Ausdauersportler die Antriebshilfe per Akku und bewältigte die Strecke mit eigener Muskelkraft.

Die Strecke war gleich zu Beginn mit dem Aufstieg auf die Bergehalde schweißtreibend. Das dortige Super-Panaroma wurde zum guten Schluss nur übertroffen vom - nicht zum Klimapfad gehörenden - Ausblick vom "Weißen Riesen", dem monumentalen Göttelborner Förderturm, der nie in Betrieb gehen konnte. An den dazwischen liegenden Stationen erläuterte Gangolf Rammo, Stabsstellen-Leiter im Umweltministerium, kenntnisreich die Zusammenhänge zwischen Wald, Wasser und den Folgen fürs Klima - nach Bedarf ergänzt durch IKS-Geschäftsführer Karl Kleineberg, LIK-Nord-Geschäftsführer Detlef Reinhard und Rudolf Krumm von der RAG Montan.

Auch die Bürgermeister ergriffen das Wort - alle einte die Hoffnung, dass die angelaufenen Projekte der Region hoffnungsvolle Perspektiven geben. Dazu passte auch, dass das trockene Sommerwetter gerade so hielt bis zum Abschluss der Sommertour. Was Rehlinger aufatmen ließ, denn, so die Ministerin augenzwinkernd, Regierungschefin Kramp-Karrenbauer habe das Wetter in die Verantwortung des Umweltministeriums verwiesen.Foto: Thomas Wieck/dapd

"Der Klimapfad ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Thema Klimaschutz erfahrbar wird."

Anke Rehlinger

Auf einen Blick

Der Ende März eröffnete Klimapfad "Tour d'énergie" will für den Klimaschutz sensibilisieren und zum Umdenken anregen. Auf einer Strecke von rund 13 Kilometern befinden sich zwölf Stationen. Dort können sich Besucher Informationen per QR-Code aufs Mobiltelefon laden oder einfach in einer Broschüre nachlesen, die bei der Tourismuszentrale des Landkreises Neunkirchen am Startpunkt (Zechengebäude Reden) ausliegt. Die Route führt über die Redener Halde vorbei am Itzenplitzer Weiher bis zum "Himmelspfeil" in Göttelborn. gth

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