Sommernachtskonzert mit Regenschutz

Eppelborn. "Wir haben uns die vergangenen zwei Wochen alle zwei Tage zu den Proben getroffen. Ich glaube, ich habe meine Orchesterkollegen häufiger gesehen als meine Familie", erzählte Jürgen Ewen, Vorsitzender des Instrumentalvereins Eppelborn am Samstagabend kurz vor Konzertbeginn. Sein sorgenvoller Blick ging dabei immer wieder in Richtung wolkenverhangener Himmel

 Kühle zwölf Grad und Nässe von oben herrschten beim Sommernachts-Open-Air in Eppelborn. Foto: Carolin Grell

Kühle zwölf Grad und Nässe von oben herrschten beim Sommernachts-Open-Air in Eppelborn. Foto: Carolin Grell

Eppelborn. "Wir haben uns die vergangenen zwei Wochen alle zwei Tage zu den Proben getroffen. Ich glaube, ich habe meine Orchesterkollegen häufiger gesehen als meine Familie", erzählte Jürgen Ewen, Vorsitzender des Instrumentalvereins Eppelborn am Samstagabend kurz vor Konzertbeginn. Sein sorgenvoller Blick ging dabei immer wieder in Richtung wolkenverhangener Himmel. Gemeinsam hatten sich Vorstand und Gemeinde entschlossen, das für Eppelborn erstmalige Open-Air-Konzert trotz Regenvorhersage auf dem Marktplatz auszurichten. "Eine solche Bühne hat es in Eppelborn noch nie gegeben, auch die gesamte Technik ist wohl einmalig. Wir haben ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm einstudiert, zwei professionelle Sänger engagiert und jetzt spielt das Wetter nicht mit", ärgerte sich der Vorsitzende des Traditionsvereins.Nicht ohne Grund hat er gemeinsam mit zahlreichen Helfern, auch aus befreundeten Vereinen, das Sommernachts-Open-Air in Eppelborn initiiert. Der Instrumentalverein blickt auf eine lange Vereinsgeschichte zurück, wird 110 Jahre alt. Während es zum 100. Jubiläum eine große Veranstaltung im Festzelt gab, feiert der Verein in diesem Jahr in einer kleinen Veranstaltungsreihe seinen Geburtstag. "Sicherlich ist der heutige Abend, das Konzert, der Höhepunkt", so der Vorsitzende. Da waren es nur noch wenige Momente bis zum Konzertbeginn und das Orchester betrat die Bühne, darunter auch Jürgen Ewen mit seinem Tenorhorn. "Sie können sich nicht vorstellen, was in mir vorgeht. Doch ich will nicht viele Worte machen, sie sind gekommen, um Musik zu hören", erklärte er den gut 500 Konzertbesuchern auf dem Marktplatz.

Da waren bereits die ersten Regencapes ausgepackt und auch der ein oder andere Schirm wurde aufgespannt. "Ihre Entscheidung, heute Abend hierher zu kommen, war richtig. Lassen sie sich nicht von dem bisschen Regen abhalten", richtete Dieter Hofmann, der souverän als Moderator durch den Konzertabend führte, sich an das Publikum. Das war da aber schon intensiv mit Regenschutz beschäftigt, denn just als Dirigent Christoph Schorr die Bühne betrat, wurde der Regen immer stärker. Die Ouvertüre zur Oper "Nabucco" aus der Feder von Giuseppe Verdi sorgte trotz Regen nicht nur bei den Klassikfreunden für gute Stimmung auch mit nassen Füßen. Nachdem die Solistin Eva Sandschneider, seit vielen Jahren gefragte Sopranistin im Saarland, mit ihrer bezaubernden Stimme und das Orchester mit dem "Triumphmarsch" aus Verdis Oper "Aida" für musikalische Höhepunkte gesorgt hatten, gab es immer wieder trockene Konzertmomente, sowohl in der Klassik als auch später bei den Musical- und Filmmelodien.

Die Zuhörer harrten aus und durften ein perfekt vorbereitetes Orchester in höchster musikalischer Qualität genießen. Und vielleicht gerade das Open-Air-Erlebnis im Regen bei kühlen zwölf Grad wird noch viele Jahre im Gedächtnis der Eppelborner bleiben.

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