Solidarität lernen und Gutes tun
Saarbrücken. Seit Wochen und Monaten schon wird fleißig gebastelt, gestrickt, gehäkelt und geplant. In Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen, Kindergärten und vielen anderen Einrichtungen im Regionalverband beginnt mit dem Advent die Zeit der Wohltätigkeitsweihnachtsmärkte
Saarbrücken. Seit Wochen und Monaten schon wird fleißig gebastelt, gestrickt, gehäkelt und geplant. In Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen, Kindergärten und vielen anderen Einrichtungen im Regionalverband beginnt mit dem Advent die Zeit der Wohltätigkeitsweihnachtsmärkte. Selbstgemachtes wird verkauft, um Bedürftige zu unterstützen oder Projekte zu finanzieren, für die sonst kein Geld da wäre. So auch in der Marienschule, wo jetzt der traditionelle Ghana-Basar stattfand. "Mit dem Erlös des Basars unterstützt unsere Schule die Niederlassung der Speyerer Dominikanerinnen, die in Battor Schulen und ein Krankenhaus unterhalten", sagt Schulleiter Albrecht Adam. Aufgebaut wurden die Hilfseinrichtungen von Schwester Edgitha Gorges, Ärztin und ehemalige Schülerin der Marienschule. "Wir fragen bei ihr immer nach, was besonders dringend benötigt wird. In diesem Jahr wollen wir die Anschaffung dringend benötigter medizinischer Geräte ermöglichen", so Adam. Ein Erlös von 15 000 Euro sei realistisch. Der erste Ghana-Basar an der Marienschule fand 1988 statt. Seitdem steht das Gymnasium in Trägerschaft des Bistums Trier alle zwei Jahre Kopf: Wochenlang basteln die Jüngeren für den Basar, während die Schüler der Mittel- und Oberstufe andere Programmpunkte und Angebote wie musikalische Einlagen, Informationsveranstaltungen und afrikanische Speisen vorbereiten. Auch Eltern, Lehrer und drei Schwestern, die bis zu ihrer Pensionierung an der Marienschule unterrichteten, sind mit großem Engagement bei der Sache. "Mit dem Stricken habe ich schon in den Ferien begonnen", erzählt Schwester Maria-Bernhard. Manche sind mit winzigen Strickpulovern samt Mini-Stricknadeln dekoriert, für andere hat Schwester Maria ein mit Geschenkpaketen bepacktes Eselchen aus bunter Pappe ausgeschnitten. Auch an den Ständen der Schüler finden sich regelrechte Kleinode. "Wir haben aus Kochlöffeln Marienkäfer und Engel, Windlichter und Krippenfiguren gebastelt", sagt Louisa Becker und zeigt stolz das Sortiment, das sie und ihre Mitschülerinnen aus der Klasse 6F1 anbieten. Der Ghana-Basar sei eine sehr gute Sache, findet die Zwölfjährige. "Wenn keine medizinischen Geräte angeschafft werden, müssen die Leute sterben." "Die Kinder sind froh, dass sie helfen können", sagt Schwester Maria-Markus. Der Basar eröffne aber auch die Möglichkeit, Fähigkeiten zu entwickeln, die im sonstigen Schulleben weniger zum Vorschein kämen. Christiane Heinze, Mitglied der Elternvertretung, sieht den Basar als Chance, "Solidarität zu lernen". "Die Klassengemeinschaften wachsen durch das gemeinsame Engagement zusammen." Das, so Heinze, sei "ein schöner Nebeneffekt".