Solarbausteine als Erfolgsmodell

Dillingen · Umweltschonend und gut für das Konto: Die Solarbausteine kommen als risikofreie Anlage bei den Dillinger Bürgern sehr gut an. Doch ob dieses Konzept erweitert wird, hängt zum Teil von der Bundespolitik ab.

 Im Parkstadion (links) und in der Oppener Straße (rechts) wird Solarstrom erzeugt. Foto: Fotocredit Stadtwerke Dillingen

Im Parkstadion (links) und in der Oppener Straße (rechts) wird Solarstrom erzeugt. Foto: Fotocredit Stadtwerke Dillingen

Dillingen. Die sogenannten Bürgerkraftwerke in Dillingen und der Nachbargemeinde Beckingen-Düppenweiler weisen nach nur kurzer Laufzeit eine Erfolgsbilanz auf. Dieser Begriff bezeichnet ein Modell, bei dem sich Bürger und Kunden der Stadtwerke Dillingen an Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden durch den Kauf von sogenannten Solarbausteinen beteiligen können.Diese Bausteine kosten 500 Euro pro Stück und sind mit vier Prozent verzinst. Die Zinsen werden jährlich zurückgezahlt. Nach spätestens 15 Jahren gibt es 3,5 Prozent Zinsen plus Zinseszins. Kunden der Energis beziehungsweise der Stadtwerke Dillingen erhalten je nach Modell eine um 0,5 oder 0,25 Prozent höhere Verzinsung. Außerdem wird der Mehrertrag der Anlage, sobald sie über der geplanten Menge von 900 Kilowattstunden hinaus Strom liefert, zusätzlich ausgezahlt.

Die erste Anlage dieser Art wurde bereits Ende 2010 auf dem Feuerwehrgerätehaus in Betrieb genommen, seit dieser Zeit sind sechs weitere (Segelflugplatz, Turnhalle Odilienschule, Parkstadion, Deutschherrenhalle Beckingen sowie auf der Kulturhalle und der Grundschule in Düppenweiler) dazugekommen, zwei weitere (Odilienschule und Oppener Straße) sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. "Wir sind gerade dabei, diese beiden Flächen zu vermarkten. Es sieht gut aus, dass wir dies in den nächsten Wochen abschließen können", sagt Arno Minn, Geschäftsführer der Stadtwerke. In die Anlagen wurde knapp über eine Million Euro investiert, die Zahl der verfügbaren Solarbausteine liegt bei knapp 1950.

"Das funktioniert wie ein Sparbrief und ist eigentlich risikofrei", erklärt Minn den Nutzen für die Bürger, die sich beteiligen. "Man erwirbt keinen physischen Anteil, sondern gibt quasi ein Darlehen, das mit einem anständigen Garantiezins ausgestattet ist."

Aus diesem Grund seien die Bausteine in der Vergangenheit auch sehr schnell verkauft worden. "Die Bürger haben dieses Angebot sehr gerne angenommen. Die Anlagen werden auch hier gebaut, das bedeutet eine Wertschöpfung in der Region, der erzeugte Strom wird hier eingespeist. Unter dem Strich können auch wir diese Entwicklung nur positiv sehen", fasst Minn zusammen.

Mit den Anlagen können rechnerisch knapp über 100 Haushalte mit Strom versorgt werden, in der Praxis liege die Zahl nach Angaben der Stadtwerke sogar noch höher.

 Im Parkstadion (links) und in der Oppener Straße (rechts) wird Solarstrom erzeugt. Foto: Fotocredit Stadtwerke Dillingen

Im Parkstadion (links) und in der Oppener Straße (rechts) wird Solarstrom erzeugt. Foto: Fotocredit Stadtwerke Dillingen

Allein die Zukunft der Bürgerkraftwerke steht derzeit auf der Kippe. Da die Bundesregierung eine massive Kürzung der Solarstromförderung anstrebt, warten die Stadtwerke nun ab, bevor sie in weitere Projekte dieser Art investieren. "Es gibt noch geeignete Dachflächen für Fotovoltaikanlagen", sagt Minn. "Aber die Wirtschaftlichkeit muss weiter gewährleistet sein. Es ist klar, dass die Förderung sinken wird. Alles hängt davon ab, wie sehr."

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