So viele Lieder sind in ihr
Saarbrücken. Während viele ihrer Kollegen bei Jubiläumstouren gerne groß auffahren, schlägt Nicole in ihrem 30. Jahr auf der Bühne einen anderen Weg ein. Im Zeitalter der Casting-Shows und "Superstars" will die saarländische Sängerin "Wwg vom Playback, der Effekthascherei und der Show"
Saarbrücken. Während viele ihrer Kollegen bei Jubiläumstouren gerne groß auffahren, schlägt Nicole in ihrem 30. Jahr auf der Bühne einen anderen Weg ein. Im Zeitalter der Casting-Shows und "Superstars" will die saarländische Sängerin "Wwg vom Playback, der Effekthascherei und der Show". Eingelöst hat die 46-Jährige das jetzt bei ihrem unplugged-Konzert auf ihrer "Mit Leib und Seele"-Tour am Samstag in der gut besuchten Saarbrücker Ludwigskirche. Nicht nur die von nicht elektronischen Instrumenten begleiteten Lieder verbreiteten eine intime Atmosphäre. In den ersten Reihen saßen zudem Familie und Freunde. Und zwischen den Titeln plauderte die in Neunkirchen an der Nahe lebende Sängerin immer wieder über Privates. Sie erzählte von der Silberhochzeit mit ihrem Mann Winfried, und dass sie auch nach 30 Bühnenjahren noch immer gelegentlich bei einem Song "Pipi in den Augen" habe.
Die besondere Atmosphäre des Kirchenkonzertes regte dazu an, genauer auf die Texte der 21 Lieder zu achten. Im Gegensatz zu vielen ihrer Schlager-Kollegen singt Nicole nicht nur von Sommer, Sonne und der unbeschwerten Liebe. "Soley, soley" handelt etwa von der Apartheid in Südafrika. In dem Titel "Irgendwann" verarbeitete sie den Tod eines Freundes. Und mit "Wirst du mich lieben" will sie deutlich machen, dass es auf Nichts eine Garantie gibt.
Aber natürlich durften auch ihre großen Erfolge in zum Teil neuen und mehrsprachigen Versionen nicht fehlen. Aus ihrer ersten Single "Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund" wurde so zum Beispiel eine flotte Rock'n'Roll-Nummer. Getreu ihrem Hit "So viele Lieder sind in mir" fasste sie viele ihrer Erfolge zudem dann in einem großen Medley zusammen. "Egal was sie macht, Nicole ist und bleibt unser Superstar", resümierte Gerda Schneider aus St. Wendel für viele Gäste das Konzert.
