So viele Kinder wie noch nie haben im vergangenen Jahr einen Brief an das Weihnachtspostamt in St. Nikolaus geschickt. Das Team um die verantwortliche Helferin Sabine Gerecke hat jetzt Bilanz gezogen. Demnach beantworteten sie im Jahr 2013 genau 18 364 Schreiben aus Kinderhand, von denen 14 508 für die Augen des Nikolaus bestimmt waren, 3856 für das Christkind oder den Weihnachtsmann. Im Jahr davor zählte das Team 18 208 Briefe, 2011 waren es 16 897. Damit gab es allerhand zu tun für Sabine Gerecke und ihre rund 30 ehrenamtlichen Mitstreiter, die innerhalb von 44 Tagen all diese Briefe beantwortet haben, und zwar wie versprochen mit dem aktuellen Nikolaus-Sonderstempel versehen.

16 600 Briefe aus Deutschland

Die meisten Schreiben kamen wie auch in den Jahren zuvor aus Deutschland, nämlich 16 600. Spitzenreiter dabei ist das Saarland mit 2800 Briefen. Aber auch Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und die Region, deren Postleitzahl mit der "1" beginnt, also Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, schneiden nicht schlecht ab.

Im Ausland rechneten vor allem französische Jungs und Mädchen damit, dass der Nikolaus am ehesten in seinem Briefkasten im Warndt nachsehen wird. 380 Schreiben kamen aus unserem Nachbarland. Und wer die folgende Stadt dahinter auf Platz Zwei getippt hätte, dem hätte der heilige Bischof sicher einen Extra-Zimtstern in den Stiefel gesteckt: 274 Briefe kamen aus der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. In China wird Weihnachten nicht offiziell gefeiert, Hongkong aber war lange Zeit britische Kolonie. 274, das entspricht ungefähr der Hälfte aller aus Asien eingetroffenen Schreiben, die das Team beantwortete: 522. Aus Nord- und Südamerika waren es 34, aus Ozeanien mit Australien sechs und aus Afrika genau drei, die im Übrigen den Helfern beim Übersetzen Probleme bereitet hatten, gesteht Gerecke, denn die kleinen Absender hatten weder in Englisch, Französisch noch in einer anderen gängigen Sprache geschrieben. Aus Europa trafen - die deutschen Briefe nicht eingerechnet - insgesamt 1199 in St. Nikolaus ein. Zum ersten Mal übrigens auch mit zypriotischer und bulgarischer Briefmarke frankiert, die das Team wie alle anderen auch an drei bestimmte Briefmarkensammelaktionen spendet, teilt Sabine Gerecke mit.

Sie selbst behält die Erinnerung an die Wünsche der kleinen Schreiberlinge. Viele wollen dem Nikolaus einen heißen Tipp geben, was am besten unter ihren Weihnachtsbaum passt. Die Barbie mache sich da gut, meinen vor allem junge Mädchen. Für die Älteren sollte es schon, bitte schön, etwas Elektronisches sein.

Es sind aber auch nicht wenige dabei, die im Nikolaus oder im Christkind die letzte Chance für ihren schwer kranken Verwandten sehen oder sich so manches von der Seele schreiben. Wenn die Helfer in einem Brief wirklich schlimme Dinge lesen, reichen sie ihn an entsprechende Stellen weiter, um eventuell helfen zu können, sagt Gerecke. Zum Glück sei das aber in den letzten zehn Jahren nur zwei Mal der Fall gewesen.

Die Statistik mit allen genauen Zahlen lässt sich auf der Internetseite des Nikolauspostamtes nachlesen - die war, um mit einer Zahl zu schließen, das Ziel von 17 104 Nutzern im vergangenen Jahr.

nikolauspostamt.de