So schwer hatte es der Abonnement-Sieger noch nie

Lebach. Der tiefe Matsch ragt bis weit über die Fußknöchel. Die Laufschuhe von Martin Schedler starren vor Dreck. Auch die kurzen Haare, das Laufhemd und die Hose sind übersät mit braunen Flecken, als der Führende des 4. Lebacher Kaltenstein-Crosslaufs aus dem Wald heraus auf das steil abfallende Zielstück einbiegt

Lebach. Der tiefe Matsch ragt bis weit über die Fußknöchel. Die Laufschuhe von Martin Schedler starren vor Dreck. Auch die kurzen Haare, das Laufhemd und die Hose sind übersät mit braunen Flecken, als der Führende des 4. Lebacher Kaltenstein-Crosslaufs aus dem Wald heraus auf das steil abfallende Zielstück einbiegt. Im Stil eines Sprinters bewältigt der Berglauf-Spezialist die letzten Meter, dann ist es vollbracht. "Jaaaa!", schreit der 30-Jährige im Ziel seine Freude heraus und ballt die Sieger-Faust. 10 650 beschwerliche Meter stecken in den müden Beinen des erfahrenen Marathonläufers, der nun alle vier Auflagen des anspruchsvollsten saarländischen Querfeldeinlaufs gewonnen hat. Doch so ausgepumpt wie dieses Mal war der Athlet vom Team Salomon noch nie. "So ein spannendes Rennen hatten wir in Lebach noch nie. Die Strecke war vom Regen extrem aufgeweicht. Ich bin völlig fertig", ringt der Abonnement-Sieger nach Luft. Im Vorjahr hatte er das berühmt-berüchtigte Wald- und Wiesen-Rennen mit acht Minuten Vorsprung gewonnen. Diesmal trennten ihn von seinem schärfsten Verfolger Dennis Zimmer "nur" noch 40 Sekunden. "Ich habe dich lange im Nacken gespürt und dachte, du kommst noch ran. Es war ein harter Kampf", lobte Martin Schedler seinen zehn Jahre jüngeren Rivalen vom LC Rehlingen. Drei der vier großen Runden über sumpfige Wiesen und rutschige Waldpassagen konnte Zimmer dem Routinier in Sichtweite folgen. Noch nie war der 20-Jährige auf Crosslauf- Terrain zuvor weiter als sechs Kilometer unterwegs gewesen. Bei seiner Premiere über fast die doppelte Distanz konnte er am Ende nichts mehr zulegen. Anders Schedler. "In der letzten Runde habe ich nochmal aufs Tempo gedrückt. Es hat geklappt, Bestzeit!", strahlte der von Matsch-Punkten und Schweißperlen gezeichnete Sieger. Dass Crosslauf auch ein Sport für ältere Semester sein kann, bewies Franz Feller. Der älteste Teilnehmer der Veranstaltung konnte vom Querfeldeinlauf-Feeling gar nicht genug bekommen. Kaum hatte der 72 Jahre alte Marpinger die 5650 Meter des Altersklassenlaufs hinter sich gebracht, reihte er sich schon in die Startgruppe des Hauptlaufs ein. 1:18:56 Minuten später kam das saarländische Ultramarathon-Urgestein freudestrahlend ins Ziel. Die 400 Höhenmeter auf schwerem Boden konnten dem Oldie nichts anhaben. Für andere waren die durch Schnee, Eis und nächtliche Regengüsse erschwerten Laufbedingungen allerdings ein Grund, lieber zu Hause zu bleiben. Mit nur 107 Kindern, Jugendlichen und Aktiven war die Beteiligung an den neun Läufen von 650 bis 5650 Meter geringer als im Vorjahr. "Beim Hauptlauf hatten wir aber mit 64 Startern eine Rekordbeteiligung. Dazu Schedlers Bestzeit und ein reibungsloser Ablauf. Wir können zufrieden sein", zog Wettkampf-Leiter Otto Penkhues ein positives Fazit. ros

Auf einen BlickKaltenstein-Crosslauf des TV Lebach (10 650 Meter)Frauen: 1. Susanne Trenz, SV Saar 05, 52:37,05; 2. Beate Ufer, DJK Münchwies, 57:18,49; 3. Andrea Fell, bärenfelslauf.de, 1:02:24,63.Männer: 1. Martin Schedler, Team Salomon SV schlau.com, 39:23,61; 2. Dennis Zimmer, LC asics Rehlingen, 40:03,96; Björn Kammer, LC asics Rehlingen, 41:06,20. ros

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