Werbung für Lena Nitro So reagiert die Netzgemeinde auf die Trikot-Abfuhr

Saarbrücken · Unsere exklusive Berichterstattung über das Porno-Trikot-Verbot des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) hat Wellen geschlagen. Zahlreiche Medien berichten über den SV Oberwürzbach und die Porno-Darstellerin Lena Nitro. Die Netzgemeinde reagiert zum Großteil empört.

 Sex-Darstellerin Lena Nitro posierte im Vereinstrikot mit der Mannschaft.

Sex-Darstellerin Lena Nitro posierte im Vereinstrikot mit der Mannschaft.

Foto: Verein

Plötzlich berühmt. Das sind der saarländische Fußball-Kreisligist SV Oberwürzbach und die Porno-Darstellerin Lena Nitro jetzt. Die Fußballer aus Oberwürzbach hatten eine besonders pfiffige Idee: der Schriftzug eines Porno-Stars auf den neuen Trikots. Das wärs! Gesagt, getan. Lena Nitro war von der Idee begeistert. Die 30-jährige Kölnerin sponserte dem Kreisligisten einen Trikot-Satz. Doch die Freude an den neuen Trikots blieb der Mannschaft nicht lange vergönnt. Diese Woche kam die Abfuhr für die Kicker im Porno-Trikot. Am späten Montagabend hat der Vorstand des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) entschieden: Von den Sportplätzen der Kreisliga A Saarpfalz muss dieses Trikot verschwinden. Die Begründung: „Die Werbung darf nicht gegen die allgemein im Sport gültigen Grundsätze von Ethik und Moral oder die gesetzlichen Bestimmungen oder die guten Sitten verstoßen.“ Unsere Zeitung berichtete exklusiv. (Hier der Artikel)

Die Entscheidung hat unzählige Reaktionen von Medien und Privatpersonen im Netz ausgelöst. In Sozialen Netzwerken kochen Emotionen hoch. Dabei fallen nicht selten Wörter, wie „prüde“, „verklemmt“, „kleinkariert“. Es seien die Kleinen, die hart angegangen werden. Die Großen könnten weiter dreckige Geschäfte machen - wie etwa der Fußballverband. „Das schmutzigste Geschäft wird doch von der FIFA betrieben. Weiß nicht, ob ich lachen soll oder mich tierisch aufregen“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Ein anderer: „Aber bei der Weltmeisterschaft Millionenbestechungen, kein Problem?“ Und Paul schreibt: „Damit hat sich der Verband gerade selbst ins Abseits geschossen.“ Viele reden im Netz von einer Doppelmoral auf Verbandsseite. „Alkohol Werbung ist im Fußball okay, genauso wie Medikamente, gesundheitsbedenkliche Softdrinks und so weiter. Selbst Trikotwerbung für einen Saunaclub ist okay und die Werbung von Durex und Amorelie im TV sind okay. Aber jetzt wirbt ein Club mit wenig finanziellen Mitteln mit dem Namen einer Erotikdarstellerin und das wird jetzt verboten, weil es gegen Ethik und Moral und die guten Sitten verstößt? Das ist so nicht nachvollziehbar“, schreibt Thomas Kirschner auf Lena Nitros Facebook-Seite. Doch wie reagiert die Sex-Darstellerin selbst auf den plötzlichen Medien-Rummel?

Sie freut sich über so viel Aufmerksamkeit. Hat sie es doch zusammen mit Donald Trump auf die Titelseite unseres Blattes geschafft.

Davon haben im Übrigen so einige überregionale Medien Notiz genommen. Das Fußballmagazin 11 Freunde etwa. Die Geschichte polarisiert. Sport1, die Bild-Zeitung und mehrere ausländische Medien berichteten in den letzten Tagen über den saarländischen Kreisligisten und sein Porno-Sternchen.

Während sich der Großteil der Netzgemeinde über das Verbot aufregt, befürwortet es auch der eine oder andere: „Pornografie gehört nicht in die Öffentlichkeit. Das fördert nur, dass die Jugend erst recht Pornos guckt. Das kann ein völlig verzerrtes Bild bei Jugendlichen hervorrufen.“ Dennoch kündigt Lena Nitro auf ihrer Facebookseite an: „Wir werden uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen“. Die ersten Vorschläge ihrer Fans gibt es schon: die Trikots auf Ebay zu versteigern und den Erlös der Mannschaft zukommenzulassen. Der SV Oberwürzbach lässt sich nicht unterkriegen und macht auf seiner Facebookseite deutlich: „Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage.“

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