So rackern sich Bübingens Holzäppel für die Fastnacht ab

Bübingen · Der Weg von der Idee bis zum urigen Alm-Idyll ist weit. Zum Bühnenbau nutzt Bübingens Fastnachtsgesellschaft heute auch den Computer. Um die großen Fototapeten aufzuhängen, müssen nach wie vor viele fleißig helfen.

 Aus bedruckten Bahnen setzen Manfred Werner (l.) und Vereinschef Christian Scharping das Almhütten-Bühnenbild der Holzäppel zusammen. Foto: Becker&Bredel

Aus bedruckten Bahnen setzen Manfred Werner (l.) und Vereinschef Christian Scharping das Almhütten-Bühnenbild der Holzäppel zusammen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der Weg zur Bühnendecke ist weit. Der Präsident und der Elferratspräsident der Bübinger Karnevalsgesellschaft "Die Holzäppel" steigen eine hohe Leiter hinauf. Christian Scharping und Thorsten Konrad sind sich eben nicht zu schade, tüchtig anzupacken, während der Rest der Mannschaft lautstark Anweisungen gibt. Die Vereinsspitzen wollen selbst das neue Bühnenbild zum Motto "Holzäppel im Hüttenfieber" festtackern.

Seit zwei Jahren arbeiten die Holzäppel mit folgender Technik: Ingrid Maschlanka malt erst mal einen kleinen Entwurf des Bühnenbildes. Der ist etwas größer als DIN A3. Profis scannen ihn ein, vergrößern ihn und drucken ihn auf Folie. Was dann bei den Holzäppeln ankommt, sieht aus, wie eine übergroße Foto-Tapete. Die linke Bahn tackern die Holzäppel zuerst auf Latten direkt unter der Decke, dann machen sie Bahn für Bahn weiter. Unten tackern die fleißigen Karnevalisten noch Latten an die Bahnen. Scharping: "Als Gewicht, damit sie sich schön aushängen."

Am Samstag hatte das 30-köpfige Team noch mehr Arbeit als in den Vorjahren. Die Fastnachter entfernten alte Bühnenbilder aus Chinapapier, die sie noch wie richtige Tapeten an die Wand gekleistert hatten. Das wurde für viele eine Zeitreise durch längst vergangene Sessionen, ehe es um die aktuelle Narrenzeit ging.

Nachdem der Bühnenhintergrund fertig war, folgten die PVC-Bahnen an den Seiten. Das Elferratspult ist ins Bühnenbild einbezogen. "Dort wird ganz gewöhnlich tapeziert", erklärt der Präsident. Am oberen Rand wird die Tapete mit transparentem Klebeband verstärkt, und schon ist die ulkige Beinreihe für die Obernarren fertig. Der Elferrat sitzt am Tisch einer Partyhütte vor einem Fenster, durch das ein hübsches Bergpanorama zu sehen ist.

Eine Kuh schaut neugierig von hinten auf die Bühne. Nur ein Detail fehlt noch. "Wo sind denn die Holzäppelgesichter?", fragt Ehrenpräsident Joachim Boudier als Erster. Die werden noch gemalt. Während die Holzäppel die alten Papierbahnen entsorgen müssen, gibt es für die nicht mehr benötigten PVC-Motive interessierte Abnehmer. "Bei unserer Kinderkappensitzung fragten die Molschder Narrekäpp, ob sie unser altes Bühnenbild haben könnten. Sie können, und so verschönert der Märchenwald aus dem Vorjahr diesmal die Sitzung der Narrekäpp im Burbacher Lutherhaus. Sie holten die Kulisse am Samstag rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten ab. Der Saal wurde auch bereits mit Girlanden und Bildern dekoriert. Und dass die Sessionsorden von Gisela Ecker auch zum Motto passen, versteht sich von selbst. Am Sonntag gehörte die Halle dann den Technikern. Sie hatten zum Beispiel noch einen Verfolger-Scheinwerfer zu installieren.

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Auf einen BlickDie Veranstaltungen der Holzäppel: Kinderkappensitzung. Samstag, 8. Februar, 14.11 Uhr. Seniorensitzung, Sonntag, 9. Februar, 15.11 Uhr. Galasitzungen samstags, 15. und 22. Februar, ab 20.11 Uhr. Sonntag, 2. März Kindermaskenball, Rosenmontag Schnitzelessen, 9. und 10. Mai Holzäppeljubiläum vier Mal elf Jahre, alles Holzäppelhalle. al

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