So lecker kann "Unkraut" sein

Saarlouis. Viele sehen in Wildkräutern nicht mehr als Unkraut, das wahllos in Gärten wuchert, sich quer durch die Natur schleicht und sogar vor Innenstädten nicht Halt macht

 Mit Sammelkorb und Schere waren die Teilnehmer der Wildkräuterwanderung unterwegs. Später wurden aus den gefundenen Kräutern leckere Gerichte gekocht. Foto: Heike Theobald

Mit Sammelkorb und Schere waren die Teilnehmer der Wildkräuterwanderung unterwegs. Später wurden aus den gefundenen Kräutern leckere Gerichte gekocht. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Viele sehen in Wildkräutern nicht mehr als Unkraut, das wahllos in Gärten wuchert, sich quer durch die Natur schleicht und sogar vor Innenstädten nicht Halt macht. Dass man daraus jedoch leckere Gerichte zaubern und zugleich seiner Gesundheit etwas Gutes tun kann, bewies Gesundheitsberaterin Margit Both-Weber am Sonntag 15 Teilnehmern, die sich zur Kräuterwanderung und anschließendem gemeinsamen Kochen angemeldet hatten. Treffpunkt war zunächst der Parkplatz am Lachwald zwischen Hülzweiler und Saarwellingen.Große NachfrageDie Nachfrage zum Wildkräuterworkshop, angeboten von der Kreisvolkshochschule Saarlouis, war groß. Einige mussten gar auf einen Ersatztermin vertröstet werden. Die Voraussetzungen am Sonntag waren optimal. Der Frühling schickte sonnige Boten voraus, die Temperaturen passten ebenfalls. Festes Schuhwerk, ein Sammelkorb, Schere und Messer gehörten zur Grundausstattung der Teilnehmer. Eigentlich wollte die Gesundheitsberaterin tief in den Lachwald spazieren, um zwischen zehn und 30 Kräuterarten zu ernten und zu erklären. Doch bereits nach den ersten Metern konnte sie aus dem Vollen schöpfen.Gundermann, Giersch, Vogelmiere und Brennnessel säumten den Wegrand, und schon hatten die Teilnehmer erste Fragen. Wie erkenne ich, um welche Wildkräuter es sich handelt? Was ist giftig, was kann man bedenkenlos genießen? Wozu passen welche Kräuter? "Reiben und riechen", diesen Tipp hatte Both-Weber als erstes parat. Die meisten Kräuter lassen sich schnell über den Geruch definieren. Pflanzen wie Brennnessel, Brombeere und Himbeere erkennt man ohnehin auf Anhieb. Etwas tiefer im Lachwald durften die Teilnehmer dann wilden Schnittlauch, Sauerampfer und Beinwell ernten oder Breitwegerich, Kerbel und Wiesenklee. Alles lässt sich von Salaten über Suppen zu leckeren Gerichten zubereiten oder dient der natürlichen Geschmacksverstärkung.Von Salat bis SuppeWie das funktioniert, zeigte Both-Weber später in der Küche des TGSBBZ. Auf dem Menüplan standen ein Wildkräutersalat, angereichert mit Wildkräuterbrötchen und Wildkräuterbutter, eine Beinwell-Kartoffel-Suppe und zum Geschmacksvergleich eine Wildkräuter-Kartoffel-Suppe. "Eure Lebensmittel sollen Heilmittel und Eure Heilmittel sollen Lebensmittel sein" - mit diesem Zitat von Paracelsus überschrieb Both-Weber ihre Arbeitsmappe. Damit wollte sie zugleich darauf hinweisen, dass Wildkräuter nicht nur alle Sinne anregen können, sondern oftmals auch heilende Wirkung besitzen. Jeder Teilnehmer bekam eine Arbeitsmappe, in der die einzelnen Wildkräuter erklärt, die Rezepte beigefügt und jede Menge nützliche Informationen enthalten sind.

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