"So ist halt Fußball"

Spiesen. Im Grunde war das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der Fußball-Landesliga Nordost nach etwas mehr als einer Stunde bereits so gut wie entschieden. Die DJK Bildstock hatte vor 700 Zuschauern in Spiesen gerade das 4:1 gegen den SV Furpach erzielt. Für die Bildstocker Treffer hatten Marco Caligiuri (14. Minute), Daniel Schale (37. und 60.) und Salvatore LaMarca (55.) gesorgt

Spiesen. Im Grunde war das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der Fußball-Landesliga Nordost nach etwas mehr als einer Stunde bereits so gut wie entschieden. Die DJK Bildstock hatte vor 700 Zuschauern in Spiesen gerade das 4:1 gegen den SV Furpach erzielt. Für die Bildstocker Treffer hatten Marco Caligiuri (14. Minute), Daniel Schale (37. und 60.) und Salvatore LaMarca (55.) gesorgt. Die DJK war bis dahin die bessere Mannschaft und spielte in Überzahl. Denn Furpachs Ionel Drinceanu hatte sich nach einer Rudelbildung die Rote Karte eingehandelt.Was dann geschah, damit konnte wirklich keiner rechnen. Denn plötzlich erwachte Furpach aus seiner Lethargie, kämpfte mit letztem Einsatz um jeden Ball, stürmte wie entfesselt und stürzte die Bildstocker Defensive von einer Verlegenheit in die nächste. Vor allem der eingewechselte Mike-Michael Becker sprintete ständig davon und legte seinen Mitspielern richtig gut auf.

Beim 2:4 durch Pascal Legrom glaubten die Furpacher Fans nur an eine Ergebniskorrektur. Aber die zehn Furpacher machten weiter Druck gegen gelähmt wirkende Bildstocker. Daniel Dinger setzte einen Freistoß an den Pfosten des linken Torwinkels. Und wenig später bediente Max Wettmann mit einem Zuckerpass den flinken Becker auf Rechtsaußen, es stand nach 82 Minuten nur noch 3:4. Bildstock hatte Glück, dass die Querlatte einen weiteren Einschlag verhinderte. Doch zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit führte eine Fehlerkette in der DJK-Abwehr zum 4:4 durch Furpachs Stephan Becker.

In der Verlängerung wirkten beide Teams bei schwülem Wetter nach 90 in hohem Tempo absolvierten Minuten kraftlos. Es kam das Elfmeterschießen. Und auch hier verloren Furpachs Schützen nicht die Nerven. Zwar traf Daniel Volker Tröß nur die Latte, aber Daniel Dinger, Wladimir Otto, Pascal Legrom und Max Wettmann verwandelten souverän. Für Bildstock trafen Nico Zimmer und Dirk Alsbach.

8:6 endete die Partie schließlich, und der neue Meister hieß SV Furpach. Stephan Wachter, Trainer der unterlegenen DJK, sprach danach von einem "Furpach-Trauma" seiner Mannschaft in Anspielung auf die 3:5-Niederlage in der Hinrunde nach einer 3:0-Pausenführung. Bildstock habe eine Stunde lang klar dominiert. Danach kam der unvorhergesehene Einbruch. Wachter bescheinigte seinen Jungs trotz der Niederlage eine tolle Saison. DJK-Abteilungsleiter Lothar Schmidt ärgerte sich ein wenig über den entgangenen Meistertitel, hatte sich aber schnell wieder gefangen: "Mich kann so schnell nichts erschüttern. Ich war 15 Jahre lang Jugendleiter und stehe jetzt seit 1989 an der Spitze der Fußballer. So ist halt Fußball." Nicht äußern wollte sich Bildstocks Spielführer Salvatore LaMarca. Er war einfach nur enttäuscht.

Ganz anders die Stimmung bei den Furpachern. Der Vorsitzende Gerd Schley und Trainer Georg Wettmann meinten übereinstimmend: "Unsere Mannschaft hat tolle Moral gezeigt." rp

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