Skepsis gegenüber Fuchsgehege

Völklingen. Das Fuchsgehege, das Naturfreund Hartmann Jenal mit seinem Verein am Lauterbacher Ortsrand am Maltiz-Haus errichten will (wir berichteten mehrfach), beschäftigte am Mittwochabend den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt des Völklinger Stadtrats

 Fuchsfreund Hartmann Jenal mit einem wenige Wochen alten Rotfuchs. Foto: SZ

Fuchsfreund Hartmann Jenal mit einem wenige Wochen alten Rotfuchs. Foto: SZ

Völklingen. Das Fuchsgehege, das Naturfreund Hartmann Jenal mit seinem Verein am Lauterbacher Ortsrand am Maltiz-Haus errichten will (wir berichteten mehrfach), beschäftigte am Mittwochabend den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt des Völklinger Stadtrats. Jenal erläuterte auch vor diesem Gremium, dass er in diesem Fuchspark eine touristische Attraktion für Völklingen sieht und zugleich ein Vorhaben zum Wohle von Füchsen. Und zwar zum Wohle solcher Tiere, die zum Beispiel in Wildparks überzählig seien und dort wegen Überpopulation erschlagen werden müssten. Quer durch die Fraktionen war dann auch zu hören, dass ein solches Projekt durchaus willkommen sei - nur Kosten dürften der Stadt dadurch nicht entstehen, weil die Haushaltslage bekanntlich äußerst angespannt ist. Jenal gab an, dass, wenn man ähnlich baue wie im Wolfsgehege bei Merzig, Kosten von etwa 20 000 Euro anfallen würden; die aber könnten durch Sponsoren und über das Leader-Programm gedeckt werden. Einzig die CDU sprach sich eindeutig dagegen aus. Franz-Josef Petry: "Einen solchen Fuchs-Zoo brauchen wir nicht."Auch von Seiten der Verwaltung droht Ärger. Jenal sprach davon, dass die Fuchstollwut im Gegensatz zur Fledermaustollwut ausgerottet und Meister Reineke längst kein gefährlicher Krankheitsüberträger mehr sei; dass den vier verschiedenen Fuchsarten bei der geplanten Population in einem Gehege dieser Größe kein Stress entstehe; und dass die Bauweise des Geheges für das geplante Vorhaben ausreichend sei. Die städtische Expertin für Forstwirtschaft hingegen, Sandra Hartmann, ist zu all diesen Punkten genau gegenteiliger Ansicht. Sie sagte jedoch, sie müsse sich als Nicht-Fuchsexpertin auf den Rat anderer verlassen. Danach würden sich Füchse zum Beispiel durchgraben unter dem Zaun, der einen halben Meter ins Erdreich eingelassen werden soll; und die vorgesehenen Zaunpfosten aus Kiefernholz würden schnell durchfaulen. Auch sieht sie das Gehege als pädagogisch nicht so wertvoll an wie Jenal, der seinerseits in allen Punkten widersprach.

Der Ausschuss verständigte sich nach ausführlicher Diskussion darauf, dass jetzt ein Antrag gestellt werden müsse. Daraufhin solle geprüft werden, ob das Gehege genehmigungsfähig sei. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) stellte bereits klar: "Antragsteller wird nicht die Stadt sein" - dafür müsse Jenal oder der Verein sorgen. al

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