Warum der junge Mann an so prominenter Stelle im Mittelschiff des Gotteshauses, eigentlich nur für Äbte und Prioren vorgesehen, beigesetzt wurde, gibt den Wissenschaftlern genauso Rätsel auf wie die Frage, warum zwei weitere Tote hier einst verkehrt herum, also ganz unüblich mit den Köpfen nach Westen, beerdigt worden sind.

Hingegen lasse sich mit dem gefundenen Estrich, den Skeletten und den Bauschichten "eine Siedlungskontinuität" untermauern, freut sich der Historiker Johannes Naumann aus Thalexweiler, der dem Historischen Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes angehört und half, das Saar-Umweltministerium zu bewegen, 20 000 Euro für die Grabung beizusteuern. "Der römische Bodenbelag ist wunderschön erhalten, was ein Zeichen dafür ist, dass er immer geschützt, also überdacht gewesen und gepflegt worden sein muss", so Naumann. Es muss ihn also bereits vor 634 gegeben haben, als das Kloster Tholey zum ersten Mal im Testament der fränkischen Adalgisel erwähnt wurde, die es dem Bischof von Verdun vermachte. Was das Kloster, das auf den Ruinen einer Badeanlage aus der Römerzeit steht zum ältesten seiner Art in Deutschland macht. Wie zur Bestätigung wurde jetzt auch eine steinerne Wasserwanne entdeckt, die möglicherweise auf das ehemalige römische Bad hindeutet. ru