Skandal erschwert Neubau
Homburg · In Zeiten scheiternder Großprojekte sah es lange so aus, als sei die Abwicklung der Neubauten auf dem Gelände des Uniklinikums vorbildlich. Das Richtfest für das 140 Millionen Euro teure Gebäude für die Innere Medizin sollte im Sommer 2013 stattfinden, der Innenausbau war für 2014 vorgesehen.
Doch daraus wurde nichts. Denn der Bauunternehmer, der noch bei der Gundsteinlegung eifrig Bier ausgeschenkt hatte, sitzt nun zusammen mit seinem Ex-Bauleiter auf der Anklagebank - wegen Korruptionsverdacht. Dort mussten zudem ein inhaftierter 23-jähriger Arbeiter und ein Ex-Projektleiter des Uniklinikums Platz nehmen. Gegen zwei frühere Kontrolleure des Generalplaners für den Klinikneubau laufen Ermittlungen. Dies alles geht zu Lasten der Patienten, die noch in alten Bettenhäusern untergebracht sind, die längst auf der Abrissliste stehen. Doch es gibt auch Positives zu berichten: Die Physiologie feierte im März Richtfest im Rohbau ihres künftigen Gebäudes. Die Baukosten von 32 Millionen Euro werden nicht, wie die meisten Klinik-Gebäude, aus dem Topf des Uniklinikums bezahlt, sondern vom Land und vom Bund zu gleichen Teilen getragen - auch dies eine Anerkennung der Leistung der Homburger Physiologie. Hier sind gleich zwei Sonderforschungsbereiche angesiedelt.