Sitten, Riten, Gastfreundschaft

Brefeld. Es ist Mittwoch, kurz nach 12 Uhr. In der Moschee der türkischen Gemeinde in der Gantestraße in Brefeld ruft Imam Yasar Kapkara die Gläubigen zum Morgengebet. Der Imam hat sich keineswegs in der Uhrzeit geirrt. Er demonstriert den Gästen nur, wie sich der Gebetsruf anhört. Die Gemeinde hat zum Tag der offenen Tür in die Moschee eingeladen

Brefeld. Es ist Mittwoch, kurz nach 12 Uhr. In der Moschee der türkischen Gemeinde in der Gantestraße in Brefeld ruft Imam Yasar Kapkara die Gläubigen zum Morgengebet. Der Imam hat sich keineswegs in der Uhrzeit geirrt. Er demonstriert den Gästen nur, wie sich der Gebetsruf anhört. Die Gemeinde hat zum Tag der offenen Tür in die Moschee eingeladen. "Bei den Christen rufen die Glocken zum Gebet. Bei uns Muslimen die Stimme des Imam", erklärt Kapkara und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Seit 2008 ist er der Imam der Gemeinde. Noch ein Jahr bleibt er hier, dann muss er wieder weg. "Auf jeden Fall will ich noch meinen Deutsch-Kurs beenden", sagt er. Für die Gemeinde ist die Moschee ein Gemeinschaftshaus. Hier wird nicht nur gebetet. Es gibt Aufenthaltsräume, einen größeren sowie zwei kleinere Gebetsräume. Fünfmal am Tag bittet der Imam zu Gebeten. Sie dauern fünf bis zehn Minuten. Und dann gibt es noch das Freitagsgebet, es dauert eine halbe Stunde. Das Gebet begleitet den gläubigen Muslim durch den ganzen Tag; die fünf Gebetszeiten richten sich nach dem Sonnenstand. Das Morgengebet etwa wird gehalten zwischen Dämmerung und Sonnenaufgang.

Unter den zahlreichen Besuchern ist auch Albert Praum. "Ich bin öfters hier", erzählt der Brefelder. Die Muslime seien immer gute und nette Gastgeber, unterstreicht der Rentner. Draußen haben die Mitglieder der Gemeinde Tische und Bänke aufgebaut. Die Frauen bieten Spezialtäten an, etwa dünne mit Käse gefüllte Blätterteig-Rollen. Bei türkischem Tee sitzen die Muslime und ihre Gäste zusammen. Gemeindemitglied Ismail Güler hat dabei gut zu tun. Alles, was Imam Kapkara den Besuchern erzählt, übersetzt er. ll

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