Sind Schwaben eigentlich Saarländer?

Saarlouis. Wer hier fragte, stieß auf überraschende Familienbande. Beim Saarlouiser Genealogentag 2011 im Landratsamt ging es am Sonntag um Stammbäume selbst über Orts- und Landesgrenzen hinweg. Mit die weitesten Verzweigungen wies die Arbeitsgemeinschaft der Banater Schwaben auf

 Spurensuche bis zur Decke im Archiv der Saarlouiser Genealogen. Foto: Johannes A. Bodwing

Spurensuche bis zur Decke im Archiv der Saarlouiser Genealogen. Foto: Johannes A. Bodwing

Saarlouis. Wer hier fragte, stieß auf überraschende Familienbande. Beim Saarlouiser Genealogentag 2011 im Landratsamt ging es am Sonntag um Stammbäume selbst über Orts- und Landesgrenzen hinweg. Mit die weitesten Verzweigungen wies die Arbeitsgemeinschaft der Banater Schwaben auf. "Die meisten unserer Vorfahren kommen aus dem Saarland und von Lothringen", sagte der Vorsitzende der Banater Schwaben aus Mannheim, Richard Jäger. Bis etwa 1785 fanden Auswanderungen in die Region nördlich von Belgrad statt, in die rumänische Region Banat an der Donau. "Meine Vorfahren", sagte Jäger, "die stammen aus Felsberg. Wir sind also nicht wirklich Schwaben".Mit dem Finger auf dem ausgedruckten Stammbaum suchte eine ältere Frau aus Elm nach Spuren der Familie. Parallel dazu blätterte sich ein Helfer der "Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis" durch Namenslisten. Von Derlen nach Bous und Köllerbach reichten einige der verwandtschaftlichen Verbindungen.

Heimat und Familie, Geschichte und Landeskunde bildeten den Rahmen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Dort präsentierten an die 24 Vereine ihre Forschungsergebnisse und Bücher. "Der Jacques war verheirat mit der Kopp, Marie", stellte Tun Jacoby vom Luxemburger Verein "Luxracines" einem interessierten Besucher dar. "Und wir sind verwandt", sagte er ihm. "Nicht direkt, aber über irgendeine Linie." In der habe es übrigens auch einen gewissen Pierre Cané gegeben. "Von Beruf war der Scharfrichter."

Seite um Seite blätterte Francy Risch durch Einwohnerbücher. Immer wieder griff er nach seiner handlichen Digitalkamera und fotografierte ganze Seiten ab. "Das ist besser und praktischer, als sich die Finger wund zu schreiben." Aus Luxemburg sei er und suche für einen Freund nach den Vorfahren.

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