Sind die Tage der Brebacher Klinik gezählt?

Brebach. "Es ist ein Unding, angesichts des demografischen Wandels die Geriatrie in Brebach abzubauen." Hubert Saub, CDU-Fraktionsmitglied in der Regionalversammlung, kämpft in einem Initiativkreis für den Erhalt des Krankenhauses in Brebach

 Ob die SHG-Klinik Halberg in Brebach noch eine Zukunft hat, ist ungewiss. Ein Initiativkreis verweist darauf, dass die Klinik sehr gut ausgelastet sei. Foto: Becker&Bredel

Ob die SHG-Klinik Halberg in Brebach noch eine Zukunft hat, ist ungewiss. Ein Initiativkreis verweist darauf, dass die Klinik sehr gut ausgelastet sei. Foto: Becker&Bredel

Brebach. "Es ist ein Unding, angesichts des demografischen Wandels die Geriatrie in Brebach abzubauen." Hubert Saub, CDU-Fraktionsmitglied in der Regionalversammlung, kämpft in einem Initiativkreis für den Erhalt des Krankenhauses in Brebach. Das ist bedroht, weil die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) die Geriatrie von Brebach auf den Sonnenberg verlagern will (die SZ berichtete mehrfach). Dadurch wäre das Herzstück der Brebacher Klinik weg. Im Dezember 2009 platzte wegen Umweltauflagen auch der Plan, in Brebach ein Neurologiezentrum zu bauen. Damit sollte der Standort langfristig gesichert werden, sagte damals die SHG. Auch dieses Zentrum soll jetzt auf dem Sonnenberg entstehen.Die Stadt und die SHG sind nach SZ-Informationen bereits in Gesprächen über den Ausbau auf dem Sonnenberg. Auf die Frage, ob Brebach nun geschlossen werde, teilte die SHG nur mit, die "Zielplanung für den Sonnenberg" werde erst in den nächsten sechs Monaten stehen. Dann werde auch über den Krankenhausstandort Brebach entschieden. Saub und der ehemalige Chefarzt des Brebacher Krankenhauses, Dr. Claus Theres, haben mittlerweile Gespräche mit den Aufsichtsratsmitgliedern des Regionalverbandes geführt: mit Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) sowie mit den Fraktionschefs Manfred Hayo (CDU) und Volker Schmidt (SPD). Einmal seien auch SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel und Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer dabei gewesen. Wie Theres erklärt, ist vereinbart worden, dass die Geschäftsführung den Aufsichtsratsmitgliedern alle Zahlen auf den Tisch legt und sich die Beteiligten anschließend wieder zusammensetzen. Doch trotz mehrerer Terminvorschläge sei es zu diesem Treffen bisher nicht gekommen, sagt Theres. Das müsse nun nachgeholt werden.

Wie es mit dem Brebacher Krankenhaus weitergeht, sei eine politische Entscheidung, betont der Sozialdemokrat. Hier sei der Regionalverband gefordert. Weitere Vertreter im Aufsichtsrat sind die Arbeiterwohlfahrt, die Rentenversicherung und die Knappschaft - alles öffentliche Einrichtungen, betont Theres. Saub setzt auf den CDU-Fraktionschef Manfred Hayo, dem die bisher vorgetragenen Gründe für eine Schließung nicht ausreichten. Zwischen der SHG und dem Regionalverband gebe es einen Vertrag, dass der Standort Brebach gesichert werden soll.

Theres erklärt, die Brebacher Klinik sei sehr gut ausgelastet und stehe im Krankenhausplan des Landes. Erst 1990 sei das Krankenhaus unter anderem mit damals fünf Millionen Mark aus dem Landesetat renoviert worden. Die oft geforderten Kooperationen mit anderen Kliniken setze das Krankenhaus bereits um. Die Verkehrsanbindung sei im Gegensatz zum Sonnenberg in Brebach auch viel besser. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) meint aber: "Wenn wirtschaftliche Gründe dagegen sprechen, wird es schwierig, das Krankenhaus zu erhalten." Die Klinik macht angeblich Verluste.

Stadtpressesprecher Thomas Blug betonte, die Stadt werde erstmal das Gutachten zur Krankenhausplanung abwarten. "Diese Expertise sollte man erst genau analysieren und diskutieren, bevor über Standorte debattiert wird. Das Angebot am Krankenhausstandort Brebach ist eine sinnvolle Ergänzung zum vielfältigen Saarbrücker Klinik-Angebot, unter anderem mit dem Klinikum Saarbrücken als Maximalversorgungskrankenhaus oder der Caritasklinik St. Theresia."

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