Simowski will und muss gehen

Völklingen · Dass er gehen wird, stand seit Oktober fest. Dass Marcus Simowski allerdings bereits in der Winterpause seine Sachen bei der A-Jugend der HSG Völklingen packen muss, war nicht im Sinne des scheidenden Trainers.

 Marcus Simowski hätte gerne die Völklinger A-Jugend bis Saisonende weitertrainiert – er durfte allerdings nicht. Foto: Ruppenthal

Marcus Simowski hätte gerne die Völklinger A-Jugend bis Saisonende weitertrainiert – er durfte allerdings nicht. Foto: Ruppenthal

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Paukenschlag bei den Handballern der HSG Völklingen: Der Verein trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem A-Jugendtrainer Marcus Simowski. Beim Bundesligaspiel an diesem Samstag beim TSV Bayer Dormagen (16 Uhr) wird der A-Lizenz-Trainer das Team zwar noch betreuen, als Hauptverantwortlicher wird aber der bisherige Co-Trainer Ralf Quarz auf der Bank Platz nehmen.

Simowski hatte bereits Ende Oktober bekanntgegeben, sein Traineramt in Völklingen zu Saisonende niederlegen zu wollen. Er wird ab sofort Trainer der MSG HF Merzig/Brotdorf in der Oberliga RPS. "Marcus hat uns das kurz nach Weihnachten mitgeteilt und uns angeboten, unsere A-Jugend parallel dazu bis zum Saisonende zu trainieren. Wir haben von dieser Doppelbelastung jedoch abgesehen, zumal einige unserer A-Jugendspieler regelmäßig in unserer Herrenmannschaft in der Oberliga zum Einsatz kommen", erklärte HSG-Vereinschef Uwe Kunkel. Im Völklinger Lager wolle man nun diese Veränderung nutzen, um sich personell neu aufzustellen: "Wir sind auf der Suche nach einem neuen Trainer und werden ab nächster Woche Gespräche führen. Bis dahin übernimmt Ralf Quarz die Aufgabe interimsmäßig."

Um auch im nächsten Jahr Bundesliga-Handball in Völklingen präsentieren zu können, suche man, so Kunkel, "nach einer zeitnahen und langfristigen Lösung". Marcus Simowski hatte die Mannschaft 2011 übernommen und sie im vergangenen Jahr bis ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft geführt. Danach schieden insgesamt neun Spieler altersbedingt aus der A-Jugend aus - darunter zahlreiche Leistungsträger wie Nationalspieler Yves Kunkel oder Peter Walz. Aktuell steht die HSG mit 7:17 Punkten auf dem zehnten Platz der Tabelle und hat fünf Punkte Rückstand auf Platz Sechs, der zur direkten Qualifikation für eine weitere Bundesliga-Saison reichen würde. "Ich denke, dass ein Trainerwechsel zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Maßnahme ist. Der neue Mann wird der Mannschaft neue Impulse geben können und bei unserem Ziel Klassenverbleib helfen", sagte Uwe Kunkel.

Simowski hätte die Aufgabe in Völklingen gerne zu Ende geführt und zeigt sich enttäuscht über den Entschluss: "Letztendlich bin ich ein Stück weit traurig darüber, wie es gekommen ist. Ich habe gedacht, dass wir das hinbekommen. Merzig hatte mit der Doppelfunktion auch keine Probleme. Auch der Spielplan beider Mannschaften hätte es hergegeben. Aber ich bin Sportsmann genug und akzeptiere die Entscheidung der HSG Völklingen." Auch für Lucian Scheid, Mannschaftskapitän der Völklinger A-Jugend, kam die Nachricht überraschend: "Wir dachten Marcus zieht es bis zum Ende durch. Die Mannschaft fand es schade, dass er jetzt schon aufhört." Der Langzeitverletzte (Bandscheibenvorfall), der auch in den ersten Spielen des neuen Jahres nicht mitwirken kann, sieht trotz der Turbulenzen innerhalb des Vereins gute Chancen auf einen Verbleib in der Bundesliga: "Ich denke, dass wir uns nach dem großen Umbruch immer besser eingespielt haben. Uns war aber klar, dass das nicht von heute auf morgen kommt, es sind Spieler aus dem ganzen Saarland zu uns gestoßen", erklärt Scheid, und ergänzt: "Wir haben viele Spiele in der Hinrunde sehr knapp verloren und hätten wir nicht diese Schwäche im Torabschluss gehabt, glaube ich, hätten wir sicher vier bis fünf Punkte mehr auf dem Konto."

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