Simone Peters Windkraft-Pläne erhitzen die Gemüter im Saarland

Saarbrücken. Die Ankündigung von Umweltministerin Simone Peter (Grüne), dass im Saarland Windräder auch außerhalb der dafür ausgewiesenen Vorranggebiete errichtet werden dürfen, erhitzt die Gemüter. So fordern die saarländischen Windkraftgegner eine klare Regelung für den Abstand zwischen Windrädern und Wohnbebauung sowie ein Verbot der Errichtung von Windanlagen im Wald

Saarbrücken. Die Ankündigung von Umweltministerin Simone Peter (Grüne), dass im Saarland Windräder auch außerhalb der dafür ausgewiesenen Vorranggebiete errichtet werden dürfen, erhitzt die Gemüter. So fordern die saarländischen Windkraftgegner eine klare Regelung für den Abstand zwischen Windrädern und Wohnbebauung sowie ein Verbot der Errichtung von Windanlagen im Wald. Vor allem müsse die Bevölkerung bei der geplanten Änderung des Landesentwicklungsplanes beteiligt werden.Wie bereits berichtet (SZ vom 14. Juli), hatte die Ministerin angekündigt, den Ausschluss zum Bau von Windkraftanlagen außerhalb der Vorranggebiete aufheben zu wollen. Damit hätten die Gemeinden theoretisch die Möglichkeit, überall neue Windräder zu bauen, selbst Waldgebiete sollten nicht ausgeschlossen sein. Auch auf eine Abstandsregelung wolle man verzichten. Ziel sei es, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im Saarland von den derzeit bescheidenen vier Prozent, womit man das Schlusslicht sei, auf respektable Werte anzuheben, so Ministerin Peter. Dagegen verlangt der Verband für Mensch und Umwelt (VMU), die Interessenvertretung der saarländischen Windkraftgegner, dass "ein deutlicher Mindestabstand zur Wohnbebauung festgeschrieben" werde. Dieser sollte "mindestens das Zehnfache der Gesamthöhe der Windkraftanlagen" ausmachen, also 1850 Meter bei einer Gesamthöhe der Windräder von 185 Metern. Weiterhin fordert VMU-Chef Joachim Badelt, dass der Wald als Schutzgebiet für Tiere und Erholungsraum für Menschen nicht angetastet werden dürfe. Vor allem aber müsse die Bevölkerung an der geplanten Änderung des Landesentwicklungsplans Umwelt, in dem die Vorranggebiete für Windenergie bisher ausgewiesen sind, beteiligt werden, so Badelt. Ähnlich kritisch äußert sich die Bürgerinititative Gegenwind zu den Plänen im Umweltministerium. Sie befürchtet, dass in Zukunft eine Ablehnung von Windrädern kaum noch möglich ist: "Wie sieht die Entscheidungsfreiheit der Gemeinden aus, wenn die im Baugesetzbuch festgeschriebene Privilegierung dieser Anlagen eine eigenständige ablehnende Haltung der Kommunen faktisch ausschließt?" Sorgen bereite die weitere "Verspargelung der Landschaft".

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