Siegesfeier an der Sektbar

Quierschied/Sulzbach/Dudweiler. Jetzt sind alle Verwaltungschefs im Sulzbach-und Fischbachtal abgesetzt

 Michael Bleif (Ka-Ju-Ka, links oben) und Manfred Neuer (Pänz, Bildmitte) eroberten den Schlüssel zum Rathaus Sulzbach. Das Nachsehen hatte zum guten Schluss das Drachen-Trio: Brunhilde Müller (rechts), Mary Rose Bramer (Zweite von links) und Karin Graul (rechts daneben). In der Aula wurde nach der Erstürmung des Verwaltungssitzes weiter gefeiert. Foto: Stadt Sulzbach

Michael Bleif (Ka-Ju-Ka, links oben) und Manfred Neuer (Pänz, Bildmitte) eroberten den Schlüssel zum Rathaus Sulzbach. Das Nachsehen hatte zum guten Schluss das Drachen-Trio: Brunhilde Müller (rechts), Mary Rose Bramer (Zweite von links) und Karin Graul (rechts daneben). In der Aula wurde nach der Erstürmung des Verwaltungssitzes weiter gefeiert. Foto: Stadt Sulzbach

Quierschied/Sulzbach/Dudweiler. Jetzt sind alle Verwaltungschefs im Sulzbach-und Fischbachtal abgesetzt. Nachdem Rolf Schultheis in Friedrichsthal bereits am Fetten Donnerstag aus seinem Rathaus vertrieben wurde, mussten gestern auch Dudweilers Bezirksbürgermeister Walter Rodermann, Karin Lawall in Quierschied und in Sulzbach die drei Beigeordneten Mary-Rose Bramer, Karin Graul und Brunhilde Müller die Rathausschlüssel rausrücken. In Sulzbach kämpften die Narren gegen die drei Stadtdrachen. Deren Chef war krankheitsbedingt zu Hause geblieben. "Uns iss das egal, ob Birjameischder, Bramer, Müller oder Graul, mir Narre halle nit unser Maul", zeigte der sturmerprobte Manfred Neuer, Sitzungsleiter der Pänz, keine Furcht vor der Drei-Drachen-Power. "So wahr ich Mary Rose heiße, ich werd euch in der Luft verreiße", giftete der erste Drachen zurück. Und Drache Karin drohte: "Wenn ihr net abhaue, Manfred Neuer, erhöhe mir die Steuer. Fors Lache wärre, unn das is ganz klar, zehn Euro fällig, nadierlich in bar." Drache Brunhilde zeigte die Zähne: "Mir wärre träte, beiße, Feier spucke, unn ihr misse eich vor da Flamme ducke". Schließlich jedoch ergaben sich die Hüterinnen des hohen Hauses und rückten den Schlüssel raus. Im kleinen Umzug, musikalisch angeführt von den NodePirade, ging's zur Aula. Dort gestalteten Garden der Pänz und der Ka-Ju-Ka ein buntes Programm.Auch in Dudweiler gab es einen Krankheitsfall zu beklagen. Hier hatte es Prinz Jonas erwischt. Aber auch ohne seine Tollität hatte "Auslauf-Modell" Rodermann keine Chance. "Schon am Mittwoch hann ma dir's versproch, mir holle dich raus aus deinem Loch", rief Prinzessin Annalena. "Reitet jetzt hemm samt Eure Knappe, ich loss eich noch e Bierche zabbe, dann iss Schluss und fertig aus, den Schlüssel rück ich nit eraus". Zwei Angriffe der Narren konnte seine Garde noch abwehren, doch dann wurde im Rathaus die weiße Fahne gehisst, der Bürgermeister in Ketten abgeführt. Im Bürgerhaus wurde anschließend noch lange gefeiert.

 In rasselnden Ketten wurde in Dudweiler Bezirksbürgermeister Walter Rodermann abgeführt. Die Narren um Prinzessin Annalena hatten endlich die Macht an sich gerissen. Foto: Becker & Bredel

In rasselnden Ketten wurde in Dudweiler Bezirksbürgermeister Walter Rodermann abgeführt. Die Narren um Prinzessin Annalena hatten endlich die Macht an sich gerissen. Foto: Becker & Bredel

 Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall (mit blonder Perücke und Federboa) ergab sich eher fröhlich ihrem närrischen Schicksal. Foto: Thomas Seeber

Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall (mit blonder Perücke und Federboa) ergab sich eher fröhlich ihrem närrischen Schicksal. Foto: Thomas Seeber

Auch in Quierschied waren am Freitag die Narren los. Pünktlich um 18.11 Uhr startete die Rathauserstürmung mit närrischem Umzug vom alten Markt bis zum neuen Rathaus. Dort lieferten sich die drei Elferratspräsidenten mit Bürgermeisterin Karin Lawall einen Schlagabtausch. Die Narren setzten sich am Ende durch und nahmen das Rathaus in ihren Besitz. Nach der Entmachtung der Bürgermeisterin und der Eroberung des Verwaltungszentrums schlängelte sich der farbenfrohe Umzug durch die Rathausstraße bis zur Jahnturnhalle, wo die "Faasebootze" bei Musik, Tanz, Gesang und gekühlten Getränken bis in die Nacht zusammen feierten. Der Eintritt zur "Siegesfeier" der Narren, die mit beliebter Sektbar aufwarteten, war frei. red/ll/zen

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