Sie wollen einfach nur helfen

St. Wendel. Alten, kranken und gebrechlichen Menschen helfen - das war das Ziel, als Mitarbeiter der St. Wendeler Tafel im Herbst vergangenen Jahres Paten suchten. Die sollten Menschen, die es aus eigener Kraft nicht mehr in die Kreisstadt schaffen, Lebensmittel bringen (wir berichteten)

St. Wendel. Alten, kranken und gebrechlichen Menschen helfen - das war das Ziel, als Mitarbeiter der St. Wendeler Tafel im Herbst vergangenen Jahres Paten suchten. Die sollten Menschen, die es aus eigener Kraft nicht mehr in die Kreisstadt schaffen, Lebensmittel bringen (wir berichteten).Konkret sieht das so aus: Die ehrenamtlichen Helfer holen, einen Lebensmittelkorb beim Gebäude der Tafel in der Kelsweilerstraße ab und bringen ihn zu einem Tafelkunden, der in ihrem Heimatort lebt, oder dessen Wohnung auf dem Weg liegt. "Die Resonanz auf diesen Aufruf war klasse", erinnert sich Rosi Klos, die ehrenamtliche Leiterin der St. Wendeler Tafel. "21 hilfsbereite Menschen meldeten sich, die so 26 hilfsbedürftige Menschen in der Region mit Lebensmitteln versorgen."

Was sich anhört wie eine positive Geschichte über Hilfsbereitschaft, bereitet der Tafel-Chefin jetzt mehr Kopfzerbrechen, als ihr lieb ist. Menschen, die mit Autos bei der Tafel vorfahren und vollgepackte Kisten in ihre Wagen laden, sorgen in der Kreisstadt offenbar für Gerüchte. "Manche Leute behaupten, wir würden unsere Waren verkaufen", klagt Rosi Klos. Deshalb ist die Tafel-Leiterin jetzt darum bemüht, die Dinge klarzustellen, auch um den Ruf der ehrenamtlichen Helfer zu schützen. "Jeder Pate, der hier Waren abholt, unterschreibt eine Empfangsbestätigung über die Dinge, die er erhalten hat", erklärt sie. "Es wird also alle ganz genau kontrolliert." Dass es zu diesen Gerüchten kommt, kann sich Klos nur dadurch erklären, dass die Paten zu den unterschiedlichsten Zeiten in der Kelsweilerstraße vorfahren. "Ursprünglich wollten wir diese Waren nur dienstags von zehn bis 13 Uhr ausgeben, aber für viele Leute lohnt es, zu uns zu kommen, wenn sie ohnehin in der Kreisstadt sind." Bei den hohen Benzinpreisen sei dies verständlich.

Zudem sei auch sonst im Gebäude viel los. Klos: "Gruppen der Caritas treffen sich hier zu Beratungsgesprächen und auch unser Kühlraum muss regelmäßig kontrolliert werden." Der ganze Ärger ist für sie jedoch kein Grund, die positive Seite der Aktion zu vernachlässigen: "Es ist eine tolle Sache, dass mehr als 20 Menschen sich spontan bereit erklärt haben, anderen zu helfen."

"Die Resonanz auf diesen Aufruf war klasse."

Tafel-Chefin

Rosi Klos auf

den Paten-Aufruf

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