Sie leisten auch in schweren Zeiten Hilfe zum täglichen Leben

Neunkirchen. 130 schwerstkranke, schwerstbehinderte und auch sterbende Kinder und ihre Familien betreut der Kinder-Hospizdienst Saar zurzeit. Rund 80 Ehrenamtler sind dabei im Einsatz. Jetzt erhielten in Neunkirchen zwölf Frauen und ein Mann ihre Zertifikate als Kinder-Hospizhelfer

 Die frisch zertifizierten Hospizhelfer in Neunkirchen. Foto: Willi Hiegel

Die frisch zertifizierten Hospizhelfer in Neunkirchen. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. 130 schwerstkranke, schwerstbehinderte und auch sterbende Kinder und ihre Familien betreut der Kinder-Hospizdienst Saar zurzeit. Rund 80 Ehrenamtler sind dabei im Einsatz. Jetzt erhielten in Neunkirchen zwölf Frauen und ein Mann ihre Zertifikate als Kinder-Hospizhelfer.Beate Leonhard-Kaul, die seit 2006 den Kinderhospiz-Dienst organisiert, strahlt: "Alle Teilnehmer an diesem Pflegekurs, dem siebten insgesamt, wollen jetzt in unserem Kinderhospiz-Dienst mitarbeiten. In Einzelgesprächen werden wir nun herausarbeiten, für welche Art der Unterstützung und für welche Familie sie besonders befähigt sind." Bei der Übergabe der Zertifikate im Neunkircher Alten- und Pflegeheim St. Vincenz, wo die intensive Schulung stattfand, wurden deren Inhalte noch einmal intensiv reflektiert. Denn die Teilnehmer aus dem ganzen Saarland hatten sich mit vielen Themenfeldern zu befassen, die in der Kinderhospizarbeit Grundlage des Handels sind. Darin ging es unter anderem auch um den ganz besonderen Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Kindern und Jugendlichen, der sich von der Betreuung älterer Menschen deutlich unterscheidet. Sven Auriga und seine Frau Melanie Bäumler aus Oberthal beispielsweise waren bisher bereits in der Altenarbeit engagiert, wollten mit dem Neunkircher Befähigungs-Kurs ihre Kompetenz als Helfer erweitern.

Älteste Teilnehmerin war die 72-jährige ehemalige Archäologin Gudrun Gerlach, die sich nach Jahren der Beschäftigung mit der Vergangenheit nun intensiv auf die Lebenden einlassen möchte.

Sechs Jahre gibt es den Kindershospiz-Dienst Saar mittlerweile. "Wir sind kein Pflegedienst, sondern wir leisten Hilfe zum täglichen Leben", bringt Beate Leonhard-Kaul die Kinderhospiz-Arbeit auf den Punkt. Im nächsten Frühjahr wird wieder ein Kurs zur Schulung neuer Mitarbeiter beginnen, und der engagierten Hospizfachkraft ist nicht bange, dass auch dann wieder Menschen bereit sein werden, ihre Zeit Mitmenschen in Not zu widmen. sl

Auf einen Blick

Vier Jahre lang wird "Hilf-Mit!", die Hilfsaktion der Saarbrücker Zeitung, den ambulanten Kinder-Hospizdienst im Saarland finanziell unterstützen. Bis 2015 gehen jährlich 30 000 Euro auf das Konto des ambulanten Dienstes. Über die Arbeit der ambulanten Betreuung schwer Kranker wird die SZ regelmäßig berichten. Wer dabei helfen möchte, kann auf folgende "Hilf-Mit!"-Konten spenden: Sparkasse Saarbrücken, Konto 67, BLZ 590 501 01, Bank1Saar, Konto 58 40 02, BLZ 590 700 70, Deutsche Bank, Konto 66 62 22, BLZ 590 700 70, und Kreissparkasse Saarlouis, Konto 5 05, BLZ 593 501 10. red

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