Sie gehören nicht zum alten Eisen

Schwalbach. "Opa soll's nicht lassen" heißt ein neues Projekt, das der DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous in der kommenden Woche startet: Großväter, mit und ohne Enkel, treffen sich regelmäßig im DRK-Mehrgenerationenhaus in Schwalbach zu gemeinsamen Unternehmungen

 Hans-Hermann Kreth und sein Enkel Mio. Foto: Felix Fey

Hans-Hermann Kreth und sein Enkel Mio. Foto: Felix Fey

Schwalbach. "Opa soll's nicht lassen" heißt ein neues Projekt, das der DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous in der kommenden Woche startet: Großväter, mit und ohne Enkel, treffen sich regelmäßig im DRK-Mehrgenerationenhaus in Schwalbach zu gemeinsamen Unternehmungen. "Wir wollen gemeinsam gute Ideen verwirklichen und vor allem viel Spaß haben und eine gute Zeit zusammen verbringen", erklärt Sozialpädagoge Hans-Hermann Kreth, Koordinator des Projekts und selbst Opa. Er hofft darauf, dass sich Großväter aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Biografien beteiligen: "Jeder hat eine Geschichte zu erzählen, eine Erfahrung gemacht, die es wert ist, angehört zu werden."Großväter haben ihre Lebenserfahrung, beim gemeinsamen Handwerken oder bei anderen Unternehmungen können sie Vorbild sein. Gleichzeitig können sie in anderen Bereichen noch von ihren Enkeln lernen. "Opas gehören nicht zum alten Eisen, sondern sie stehen mitten im Leben und werden gebraucht", betont Kreth.

Konkrete Ideen für das neue Projekt hat er schon vor Augen, dazu gehören der Bau einer Grillhütte und eines Spielplatzes, der Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe und auch eine Partnerschaft mit Opas in Frankreich.

Die Großväter sollen aber zunächst ihre Vorschläge einbringen können. "Dann wird gemeinsam entschieden, welche Ideen umgesetzt werden", erklärt Kreth. "Soviel lässt sich aber schon mit Sicherheit sagen: Es werden auch einige gemeinsame Ausflüge dabei sein." Zu einem ersten Treffen sind alle Großväter eingeladen, am Mittwoch, 9. Mai, um 18 Uhr im DRK-Mehrgenerationenhaus Schwalbach. Ortsvorsteher Bernd Schweitzer wird als Moderator teilnehmen und das Team vom Mehrgenerationenhaus übernimmt die Bewirtung. Für sein Projekt hat Kreth schon viel geworben, besonders in den Schwalbacher Kitas. Gerade für Männer, die im sozialen Bereich nicht so vernetzt sind, fällt der erste Schritt oft schwer, weiß der Sozialpädagoge: "Wir haben in der sozialen Arbeit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen, Mütter und Großmütter mehr beteiligen. Aber auch die Opas sollten nicht alleine daheim rumhocken."

Der Ortsverein Schwalbach ist einer von fünf Standorten, die bundesweit für dieses Projekt ausgewählt wurden. Initiiert wurde es vom Generalsekretariat des DRK, finanziell unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Kontakt: Mehrgenerationenhaus des DRK Schwalbach-Bous, Hans-Hermann Kreth, Hauptstraße 97, 66773 Schwalbach, Tel. (0 68 34) 5 60 08 35.

Meinung

Opas werden noch gebraucht

Von SZ-RedakteurinNicole Bastong

Männer sind eine schwierige Zielgruppe im sozialen Bereich, hier sind Frauen traditionell engagierter. Und gerade die Opas entstammen oft noch einer Generation, in der Männer sich kaum mit den eigenen Kindern beschäftigt haben. Doch die Zeiten ändern sich - und damit das Familienleben: Seit einigen Jahren schieben moderne Opas stolz den Buggy durchs Dorf, bringen die Kleinen in den Kindergarten oder gehen vertretungsweise zum Elternabend. Die Zeiten, in denen Männer so etwas nicht machten, sind vorbei. Die Opas werden auch gebraucht: Denn sie haben meistens Zeit und ein offenes Ohr für die Enkel. Dass die aktiven Großväter sich zusammentun, bleibt ihnen und dem Projekt zu wünschen.

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