Sicherheitszaun soll Hasenthalbrücke wieder passierbar machen

Neunkirchen. Eine Freigabe der Hasenthalbrücke über die A 8 ist vorerst nicht in Sicht. Das ergab gestern eine Nachfrage der SZ bei Polizei, Landesbetrieb für Straßenbau und Stadt Neunkirchen

Neunkirchen. Eine Freigabe der Hasenthalbrücke über die A 8 ist vorerst nicht in Sicht. Das ergab gestern eine Nachfrage der SZ bei Polizei, Landesbetrieb für Straßenbau und Stadt Neunkirchen. Die von Spaziergängern, Joggern und Radfahrern gern genutzte Fußgängerbrücke zwischen Herrmannstraße und Bäckerwäldchen war - wie schon mehrfach berichtet - wegen der kriminellen Umtriebe eines Gullydeckel-Werfers vor gut zwei Monaten gesperrt worden. Der Unbekannte, nach dem weiterhin wegen Mordversuchs gefahndet wird, hatte drei Mal mit Würfen von Kanaldeckeln von der Brücke aus das Leben von Autofahrern auf der A 8 in Gefahr gebracht. Das Rechtsgut "Leben und körperliche Unversehrtheit der Verkehrsteilnehmer" stehe hier über dem Rechtsgut "freie Entfaltung der Persönlichkeit für die Nutzer der Brücke", merkte Innenministerin Monika Bachmann im Dezember in einem Schreiben an Oberbürgermeister Jürgen Fried an.Noch ist der Täter unentdeckt, die Polizei tappt nach wie vor im Dunkeln. Unklar ist auch, ob ein Ende Dezember im Altseitersweg ausgehobener Gullydeckel - er wurde am 2. Januar an der Ecke Brauerstraße/Talstraße entdeckt - auf das Konto des Serientäters geht. Unaufgeklärt ist auch, wer versucht hat, die Bauzaun-Absperrung der Brücke aufzuschneiden.

Die Polizei hat die Brücke weiterhin unter verschärfter Beobachtung. Sie würde einer Freigabe des Überwegs dann zustimmen, wenn eine andere Lösung gefunden wird, die die Sicherheit gewährleistet - sprich das Werfen von Gegenständen von der Brücke unmöglich macht, so gestern Georg Himbert, Sprecher des Landespolizeipräsidiums.

Eine solche Lösung könnte ein Zaunaufbau am Brückengeländer sein, sagt Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann. Der Vorschlag wurde jetzt Saar-Verkehrsminister Heiko Maas unterbreitet. Der Stadt ist das Schicksal der Brücke auch hinsichtlich des Tourismus wichtig. Die "vorläufige" Sperrung dürfe nicht zum dauerhaften Provisorium werden, so Aumann. Im Hochbauamt des Rathauses hat man errechnet, dass eine beidseitige Zaunkonstruktion etwa 30 000 Euro kosten würde. In den nächsten Wochen dürfte darum gerangelt werden, aus welcher Kasse dieses Geld kommen soll. Aumann sieht den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) als Baulastträger in der Verantwortung.

Der LfS wiederum sieht die Stadt in der Verantwortung für die öffentliche Sicherheit. Seinem Haus liege der Neunkircher Vorschlag noch nicht vor, so gestern LfS-Sprecher Klaus Kosok. Der Landesbetrieb wäre wohl gerne die Unterhaltungsverpflichtung für die Fußgängerbrücke los, selbst ein Abriss wäre für ihn kein Beinbruch. "Wir brauchen die Brücke nicht", so Kosok. Ihre Funktion diene allein der Naherholung und dem Forst. So wie es aussieht, bietet die Zukunft der Brücke noch einigen Gesprächsstoff zwischen Stadt und LfS.

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