"Sicherheitsnetzwerke" für Kommunen

Saarbrücken. Das Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) plant in den drei saarländischen Städten Völklingen, Merzig und Ottweiler das bürgerschaftliche Engagement in der Verbrechensverhütung zu stärken

Saarbrücken. Das Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) plant in den drei saarländischen Städten Völklingen, Merzig und Ottweiler das bürgerschaftliche Engagement in der Verbrechensverhütung zu stärken. Dies sagte der Direktor des LPH Günter Dörr (Foto: SZ) gegenüber der Saarbrücker Zeitung auf der vom LPH ausgerichteten Fachtagung "Bürgerschaftliches Engagement in der kommunalen Kriminalprävention" in Saarbrücken.

Im ersten Schritt werde das LPH in den drei Kommunen über Bürgerbefragungen die drängenden Probleme der Bewohner ermitteln. Derartige Befragungen in anderen Bundesländern hätten ergeben, dass die Bürgerprobleme breit gefächert seien und vom Problem einer Verkehrssituation bis zum Unsicherheitsgefühl im eigenen Wohnort reichten. In den bereits existierenden kommunalen Präventionsräten müsse dann darüber entschieden werden, wie die drängenden Probleme in kleineren Projekte angegangen würden. Das LPH unterstütze auf Wunsch die drei Kommunen bei der Umsetzung der örtlichen Projekte und wolle dazu eine wissenschaftliche Begleitung anbieten.

Mit diesem neuen Ansatz der Bürgerbefragung und der damit einhergehenden stärkeren Einbindung der Bürger sollten die Präventionsräte als "Sicherheitsnetzwerke" weiterentwickelt werden. Das Bild des Netzwerkes deute darauf hin, dass "im Idealfall ein Großteil der Bürger" in der Gemeinde tätig werde. Dörr wünschte sich, dass die Räte jene Probleme angingen, die sich durch die Bürgerbefragungen herauskristallisierten.

In den vergangenen Jahren hätten sich die saarländischen Bürger in die landesweit insgesamt 22 kommunalen Präventionsräte nur schwach eingebracht. Der Grund, so Dörr: "Die Bürger haben sich in diesen Räten oft nicht wiedergefunden. Von daher war das Engagement sich zu beteiligen nicht gegeben".

Die saarländische Präventionsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte auf der Tagung vor rund 100 Zuhörern, es sei zwar ein Erfolg, dass landesweit so viele Präventionsräte existierten, allerdings, so bemängelte sie, engagierten sich nicht alle Räte gleich stark. Ehrenamtliche sollten in der Kriminalprävention die Polizei zwar auch nicht ersetzen, Kriminalprävention sei jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der Bürgermeister, Ordnungsamt, Polizei und Räte beteiligt seien.

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