Sich von Dingen des Alltags lösen

St. Wendel. Wie ein roter Faden zog sich das Thema "Nachfolge Christi" durch die Predigt des Zisterzienserabtes Thomas Denter, der gestern das Pilgeramt um zehn Uhr in der Basilika mit 80 Gläubigen feierte. Wer Jesus nachfolgen wolle, müsse sich von vielen Dingen des Alltags lösen

 Wendelswoche in der Basilika: Zisterzienser-Abt Thomas Dentler (links) mit Pastor Klaus Leist. Foto: B&K

Wendelswoche in der Basilika: Zisterzienser-Abt Thomas Dentler (links) mit Pastor Klaus Leist. Foto: B&K

St. Wendel. Wie ein roter Faden zog sich das Thema "Nachfolge Christi" durch die Predigt des Zisterzienserabtes Thomas Denter, der gestern das Pilgeramt um zehn Uhr in der Basilika mit 80 Gläubigen feierte. Wer Jesus nachfolgen wolle, müsse sich von vielen Dingen des Alltags lösen. Um das zu können, brauche der Mensch die richtige Beziehung zu Gott, zu den Menschen und zur Schöpfung. "Auch die tägliche Arbeit und das Übernehmen von Verantwortung ist ein Stück dieser Nachfolge Jesu", sagte der Geistliche. Hinzu kommen müsse der Glaube an seine Gegenwart in der Welt und das Vertrauen, "dass er uns als Kirche nie verlässt". Abt Denter sprach vom heiligen Wendelin als einem Vorbild. Er habe ein Beispiel dafür gegeben, wie man Jesus nachfolgen könne.Ein Gotteshaus voller Lichter erwartete die Besucher am Abend in der Basilika. Der Projektchor unter Leitung von Hermann Lissmann trug Lieder aus dem burgundischen Taizé vor, das sich im Laufe der Zeit zu einem geistlichen Zentrum für Pilger aus aller Welt entwickelt hat. Gebete und Texte versetzten die Gläubigen in eine ganz besondere Atmosphäre. Vom Sonntag ist nachzutragen, dass die beiden Erzbischöfe John Ribat aus Papua-Neuguinea und Michael Meier aus St. Augustin, außerdem der Trierer Prälat und Dompropst Werner Rössel zusammen mit Pastor Klaus Leist nach dem Pontifikalamt in der Basilika das Missionshaus besuchten. Dort kam es zu einer Begegnung mit Steyler Missionaren.

Die Messe am Vormittag hatte im Zeichen der Eröffnung des Weltmissionssonntags gestanden. Papua-Neuguinea ist dieses Jahr das Schwerpunktland des kirchlichen Hilfswerkes Missio. Zu dieser weltweit größten Solidaritätsaktion sind viele Gäste aus dem Pazifikstaat in den deutschen Diözesen zu Gast. In das Bistum Trier war Erzbischof John Ribat aus der Diözese Port Moresby gekommen.

Zu den Wallfahrern am Sonntag zählten die aus dem Bistum Fulda und die Fußpilger aus Reitscheid. Besonders am Sonntagnachmittag hatte der Schrein des heiligen Wendelin, der derzeit im Chorraum zu sehen ist, viel Besuch. Nach der Abendmesse fanden sich 200 Menschen vor der Kirche ein, um sich die Kirmesserenade anzuhören. Das Stadtorchester Harmonie unter Leitung von Inge Laub hatte im Hinblick auf die sommerlichen Temperaturen auch die Melodie "In the summertime" ausgewählt.

Unter Leitung von Hermann Lissmann trug der Männerchor St. Wendel fünf Chorsätze vor, so das Lied vom "Grambambuli", den man "des morgens früh" und "des abends spät" genießen kann, und "Von der Traube in die Tonne". Ortsvorsteher und Stadtbeigeordneter Kurt Wiese (CDU) sagte, dass die Kirmesbesucher trotz allen Trubels nicht vergessen sollten, dass die Veranstaltung einen kirchlichen Ursprung habe. Pastor Klaus Leist sprach von der Wallfahrt als "wichtige Tage für die Stadt St. Wendel".

Heute, Dienstag, dem Tag des Wendelsmarktes, schließt die Wallfahrtswoche zum heiligen Wendelin. Pilgerämter sind für zehn und 15 Uhr angesetzt, eine Führung durch die Basilika für 16.30 Uhr. Im Missionshaus wird um 10.15 Uhr ein Pilgeramt gefeiert. Während der Vesper um 18 Uhr wird der Schrein mit den Reliquien des Stadtpatrons wieder verhüllt.

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