"Service" für (zu) viel Geld

Die Diskussion um die Saarbahn hält weiter an. Waren wir doch im ersten Augenblick alle hoch erfreut, dass sich die beiden Fronten - sprich Saarbahn-Gesellschaft und Riegelsberg - einander angenähert zu haben schienen. Will heißen, das Verkehrsunternehmen lässt die Bahn durch Riegelsberg rollen, wenn die Gemeinde in die Tasche greift und den Bahnbetrieb mitfinanziert

Die Diskussion um die Saarbahn hält weiter an. Waren wir doch im ersten Augenblick alle hoch erfreut, dass sich die beiden Fronten - sprich Saarbahn-Gesellschaft und Riegelsberg - einander angenähert zu haben schienen. Will heißen, das Verkehrsunternehmen lässt die Bahn durch Riegelsberg rollen, wenn die Gemeinde in die Tasche greift und den Bahnbetrieb mitfinanziert. Hört sich gut an, dachten wir. Doch wie sieht der Vorschlag in der Praxis und im Detail aus? Die ÖPNV-Kunden aus Richtung Saarbrücken steigen nach wie vor in Riegelsberg-Süd aus der Bahn aus, um dann in den nächsten Saarbahnzug einzusteigen, der über die Saarbrücker Straße bis Anfang Russenweg pendelt. Wollen sie aber weiter - nach Heusweiler oder Walpershofen beispielsweise - dann sollten sie auf alle Fälle den Bus benutzen, der ebenfalls, also parallel zur Bahn, die Saarbrücker Straße befährt. Ich kann mich also zwischen zwei Nahverkehrsmittel entscheiden. Das gibt's aber nicht zum Nulltarif. Der Steuerzahler wird dann für etwas zur Kasse gebeten, was er eh schon hat, nämlich den ÖPNV durch Riegelsberg. Zudem können diesen doppelten "Service" nur die Kunden nutzen, die nur bis Anfang Russenweg fahren wollen. Alle anderen haben nicht davon, rein gar nichts. Das wäre also so, als würde ich mir ein Taxi nach Riegesberg-Süd bestellen, den Fahrer in den Russenweg schicken, für die Strecke bezahlen, selbst aber in den Bus einsteigen. Alles klar?

Man wird den Eindruck nicht los, dass die ganze Chose eher eine Finte ist. Da wollte man wohl vor den diversen Wahlen im nächsten Jahr (die Bahn sollte nämlich aber 1. Juni 2009 durch Riegelsberg fahren) den Bürger bei Laune halten. Doch der fühlt sich eher verschaukelt. Die Saarbahn-Verantwortlichen dürfen sich auch nicht auf die Position zurückziehen, der Druck der Öffentlichkeit sei so groß gewesen, dass man sich habe etwas einfallen lassen müssen. So nicht.

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