Serie: St. Ingberts EnergiestudieOpposition zweifelt an Umsetzung der Energiestudie

St. Ingbert. CDU und Grüne haben sie auf den Weg gebracht, die SPD hält sie für einen Papiertiger. Die "Energiestudie 2020" wird von den St. Ingberter Kommunalpolitikern unterschiedlich bewertet. Für die Familien-Partei begrüßt Heinz Dabrock die Studie allerdings ausdrücklich

St. Ingbert. CDU und Grüne haben sie auf den Weg gebracht, die SPD hält sie für einen Papiertiger. Die "Energiestudie 2020" wird von den St. Ingberter Kommunalpolitikern unterschiedlich bewertet. Für die Familien-Partei begrüßt Heinz Dabrock die Studie allerdings ausdrücklich. Der Fraktionschef im Stadtrat erklärt: "Das ist ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunft vor dem Hintergrund der demographischen Verwerfungen." Es sei wichtig, die Versorgungsstrukturen zu kennen, um entsprechend reagieren zu können. Dabrock gibt ein Beispiel: "Wenn in einem Wohngebiet die Hälfte der Häuser leersteht, kommt kein sauberes Wasser mehr aus den Leitungen." Für die Bürger sei es wichtig, eine bezahlbare Infrastruktur zu haben. Global betrachtet bestehe die Notwendigkeit, zunehmend Energie vor Ort zu erzeugen. Das sei nicht nur ein Gebot unter Umweltgesichtspunkten, sondern auch finanziell vor dem Hintergrund unsteter Weltmärkte. "Die St. Ingberter Stadtwerke haben die Zeichen der Zeit erkannt", lobt Dabrock. Sie setze auf eigene Energieerzeugung, wie die neuen Kapazitäten an Solarenergie zeigten. Ganz anders äußert sich Oliver Kleiß von der Linken zur Studie. "Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ' ich einen Arbeitskreis", sagt er, auf die wissenschaftliche Arbeit angesprochen. Er sieht wohl die Notwendigkeit eines energiepolitischen Umschwungs: "Wir müssen von Öl und Gas weg." Auch Kohlekraftwerke seien wegen des geringen Wirkungsgrades keine Alternative. Wohl aber die regenerativen Energien. Die schwarz-grüne Koalition der vorangegangenen Legislaturperiode habe versagt, urteilt Kleiß. Wichtige umweltpolitische Projekte könnten längst realisiert sein.Andreas Gaa, Fraktionschef der FDP, zeigt sich ebenfalls skeptisch, was die Umsetzung angesichts leerer Kassen angeht. Dennoch gebe es auch gute Ansätze wie das Ansiedeln eines Energiemanagers oder der Erschließung von Nahwärmeinseln wie etwa am St. Ingberter Kreiskrankenhaus. Christian Haag, Sprecher der Freien Wähler, hält die Studie vom Grundsatz her für richtig. Allerdings müssten daraus auch Lehren gezogen werden. In Sachen Photovoltaik geht es ihm zu langsam vorwärts. Haag: "Es genügt nicht, wenn die Stadtwerke Projekte wie auf den Dächern des Innovationsparks umsetzen." Auch die Stadt müsse sich einbringen. Ähnlich wie es in Merchingen einen "Saarwindschein" gebe, bei dem sich Bürger finanziell an einer Windanlage beteiligen, könnte die Stadt Sonnenscheine ausgeben. Andere Gemeinden sind nach Haags Auffassung deutlich rühriger, um das Thema voranzubringen. < wird fortgesetzt "Das ist ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunft vor dem Hintergrund der demographischen Verwerfungen." Heinz Dabrock, Familien-Partei

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort